Freitag, 4. April 2014

Frankfurt erhält Hauptstadtflughafen

 
Die Ruine des BER
(Foto: Richter/KA)
Berlin/Frankfurt (vhs). Nach Informationen des Berliner Senats soll es zu einer umfassenden Kooperation zwischen der deutschen Haupstadt und der Finanzmetropole am Main kommen, um den fortgesetzten Schwierigkeiten bei der Fertigstellung des BER für Berlin und Brandenburg mindestens mittelftistig zu begegnen. Bei einem geheimen Gipfeltreffen, dass auf der öffentlich zugänglichen Dachterrasse eines Hotels in der Nähe des Rhein-Main-Flughafens stattfand, vereinbarten die Gesellschafter und Betreibergesellschaften der beiden Flughäfen bzw. die Vertreter der Kommunen die Anbindung des Berliner S-Bahnnetzes an den Frankfurter Flughafen. Da Experten nach vorsichtigen Schätzungen davon ausgehen, dass der anvisierte Hauptstadtflughafen in Berlin in den nächsten 25 Jahren nicht in Betrieb genommen werden kann, darf der international angesehene Airport in Hessen künftig den Namen "Hauptstadtflughafen Rhein/Main" tragen.

Während sich die Berliner und Brandenburger Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft um Schadensbegrenzung bemühen und in Gestalt des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit oder BER-Chef Hartmut Mehdorn von einem notwenigen Übel sprachen, hörte man aus Frankfurt nahezu euphorische Töne. "Jetzt haben wir endlich den Status, den wir seit dem Scheitern der Revolution von 1848 in der Paulskirche verdienen", jubelte Oberbürgermeister Marty Feldmann. Auch der zuständige hessische Ministerpräsident Volker Büffet frohlockte und erwartet sich insbesondere einen neuerlichen Wirtschaftsboom und weitere Arbeitsplätze für die Region durch den Titel. Die an der Koalition in Wiesbaden beteiligten Grünen hielten sich bedeckt, da die zusätzliche Lärmbelastung dieser Entscheidung noch nicht abzusehen ist.
 
Das Schild für den BER ist schon fertig
(Foto: Richter/KA)
Eine Stellungnahme des Bundes, der als Gesellschafter des Berliner Hauptstadtflughafens beteiligt ist, konnte noch nicht eingeholt werden. Trotz heftiger Bemühungen gelang es bisher nicht, den Namen des neuen Bundesverkehrsministers in Erfahrung zu bringen. "Wir müssen abwarten und dann weitersehen", gab Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke die Richtung vor. Die endgültige Entscheidung dürfte zeitnah fallen, da die Belastung des Flughafens Tegel in Berlin mittlerweile unerträglich zu werden droht. "Wir mussten letzte Woche sogar Flugenten einsetzen", erläutert der Flugwart Herbert Luft, der allerdings nicht mit Namen genannt sein wollte, da er Schwierigkeiten mit dem Tierschutzverein befürchtet. Dem entsprach der Schreiber dieser Agenturmeldung ausdrücklich. Beobachtern der Flugszene gltt diese Entwicklung der festgefahrenen Debatte um die zahlreichen Mängel am Hauptstadtflughafen gleichwohl als Wende. "Jetzt wird alles gut", freute sich ein Rentner aus Berlin-Reinickendorf. Er hat als begeisterter Flieger allein im letzten Jahr zweimal seine Arbeitsstelle verloren und will jetzt wieder richtig fliegen.          

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen