Von unserem Chefredakteur Siegfried Richter
Linke Zuneigung zu Russland erfährt historische Ergänzung/Auch rechte Nationalisten entdecken jetzt ihre Liebe zu Russland/Unsichtbare rot-braune Koalition in Europa gewinnt Konturen/Putin fördert und fordert/Institut zur Förderung totalitärer Entwicklungen vermutet USA hinter Separatisten/Verschwörungstheoretiker machen Satirezeitungen Leben schwer
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Russlands Zar Putin der Erste wird auch unter Rechtsradikalen immer beliebter (Foto: www.kremlin.ru) |
Russische Panzer sind wieder groß in Mode (Foto: Richter/KA) |
Dass weit links stehende Zeitgenossen und postkommunistische Bewegungen oftmals ein traditionell freundschaftliches, ja regelrecht enthusiasmiertes Verhältnis zu "Mütterchen Russland" und seiner seit der Großen Oktoberrevolution von 1917 linkstotalitären Tradition haben, ist nicht überraschend. Gleichwohl mutet es schon einigermaßen erstaunlich an, dass die Verbundenheit dieser Milieus mit dem Riesenreich so ungebrochen ist, obwohl der Menschensteinbruch Sowjetunion und das lieb gemeinte Experiment des Kommunismus ein paar Diktaturen und Leichenberge später auf dem wohlverdienten Müllhaufen der Geschichte gelandet sind. Aber wenn es um die Solidarität mit lieben alten Bekannten geht, ist auf diesen Teil der linken Weltbewegung Verlass. Da ist es dann eben nicht weiter schlimm, dass im heutigen Russland Wladimir Putins oligarchisch-reaktionäres Regime und seine reine Machtpolitik gegenüber kleineren Völkern den eigenen ideologischen Anforderungen nicht mehr so richtig gerecht werden. Also mit diktatorischen Strukturen und imperialistischer Außenpolitik (was für böse Begriffe im Zusammenhang mit Russland) hatte man zwar trotz manch kritischer Würdigung nie so richtige Probleme, aber diese Clique von Oligarchen, die da auf dem Öl und Gas sitzt. Na ja, die reine Lehre des Antikapitalismus ist das nicht.Aber sei es darum. Hauptsache, es gibt wenigstens noch eine Kraft, die sich mindestens in Europa dem bösen westlichen Kapitalismus und seinen kleinbürgerlichen Zumutungen wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit entgegenstemmt. Man hatte ja nach der Zeitenwende von 1989 die Hoffnung auf eine gesellschaftliche Alternative schon fast aufgegeben. Es lebe die revolutionäre Nostalgie!
Nun gesellen sich zu den Freunden Russlands erstmals in der neueren Geschichte auch dezidiert rechte Kräfte. Die Skala der Sympathisanten und neuen Liebhaber des "russischen Bären" reicht dabei von sogenannten "Rechtspopulisten" (AfD oder gar Pegida), die in unseren Medien eigentlich nur im Zusammenhang mit ihrer Kritik an der Finanzpolitik der EU und an Vorbehalten gegenüber dem Islam kritisiert werden dürfen, bis zu rechtsnationalistischen und rechtsradikalen Kreisen. Letztere stehen für gewöhnlich eher in der Tradition ihrer Väter und Großväter, die im Zuge des Zweiten Weltkrieges Millionen von Bürgern der Sowjetunion bzw. Russen das Leben genommen haben. Aber neue Herausforderungen erfordern neue Allianzen. So ändern sich die Zeiten. Russlandversteher allenthalben. Von H.C. Strache, dem Chef der österreichischen FPÖ, bis zu Marine Le Pen, der Vorsitzenden des Front National in Frankreich. Selbst deutsche Neonazis finden Russland mittlerweile "richtig toll". Auch jene, die nicht einmal wissen, wo Russland liegt und von der slawischen Welt ungefähr so viel wissen wie ein Kürbis vom Erdbeeren pflücken, stimmen in den begeisterten Chor ein. Da kommen die einflussreichen notorischen Russlandversteher und Antiamerikaner in unseren linkspolitisch korrekten Mainstreammedien, die sonst von diesen Gruppen als "Lügenpresse" oder "Handlanger der Systemparteien" bezeichnet werden, gerade recht. Da würde es mittlerweile nicht einmal mehr überraschen, wenn sich demnächst vielleicht sogar eine Einheit ehemaliger Stalingrad-Kämpfer zur Verfügung stellte, Russland im Kampf gegen die "faschistischen" Ukrainer beizustehen. Allerdings würden sich dann Faschisten und Faschisten gegenüberstehen. Es wäre also mithin ratsam, vorher noch einmal über den Begriff "faschistisch" nachzudenken. Dass eventuell gerade die russische Politik in Putins Reich die jenem Begriff verliehenen Eigenschaften aufweisen könnte, wurde mindestens von linken Russlandverstehern umgehend bestritten. Da kenne sich noch einer aus.
Nun gesellen sich zu den Freunden Russlands erstmals in der neueren Geschichte auch dezidiert rechte Kräfte. Die Skala der Sympathisanten und neuen Liebhaber des "russischen Bären" reicht dabei von sogenannten "Rechtspopulisten" (AfD oder gar Pegida), die in unseren Medien eigentlich nur im Zusammenhang mit ihrer Kritik an der Finanzpolitik der EU und an Vorbehalten gegenüber dem Islam kritisiert werden dürfen, bis zu rechtsnationalistischen und rechtsradikalen Kreisen. Letztere stehen für gewöhnlich eher in der Tradition ihrer Väter und Großväter, die im Zuge des Zweiten Weltkrieges Millionen von Bürgern der Sowjetunion bzw. Russen das Leben genommen haben. Aber neue Herausforderungen erfordern neue Allianzen. So ändern sich die Zeiten. Russlandversteher allenthalben. Von H.C. Strache, dem Chef der österreichischen FPÖ, bis zu Marine Le Pen, der Vorsitzenden des Front National in Frankreich. Selbst deutsche Neonazis finden Russland mittlerweile "richtig toll". Auch jene, die nicht einmal wissen, wo Russland liegt und von der slawischen Welt ungefähr so viel wissen wie ein Kürbis vom Erdbeeren pflücken, stimmen in den begeisterten Chor ein. Da kommen die einflussreichen notorischen Russlandversteher und Antiamerikaner in unseren linkspolitisch korrekten Mainstreammedien, die sonst von diesen Gruppen als "Lügenpresse" oder "Handlanger der Systemparteien" bezeichnet werden, gerade recht. Da würde es mittlerweile nicht einmal mehr überraschen, wenn sich demnächst vielleicht sogar eine Einheit ehemaliger Stalingrad-Kämpfer zur Verfügung stellte, Russland im Kampf gegen die "faschistischen" Ukrainer beizustehen. Allerdings würden sich dann Faschisten und Faschisten gegenüberstehen. Es wäre also mithin ratsam, vorher noch einmal über den Begriff "faschistisch" nachzudenken. Dass eventuell gerade die russische Politik in Putins Reich die jenem Begriff verliehenen Eigenschaften aufweisen könnte, wurde mindestens von linken Russlandverstehern umgehend bestritten. Da kenne sich noch einer aus.
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