"Stinkefinger" und "Daumen hoch": So lustig ist die Welt!!!
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Auch KA-Chefredakteur Richter ließ sich jetzt im Eifer der Emotionen zu einer
obszönen Geste mit einem seiner Finger hinreißen. Geziemt sich das für einen
Herausgeber? (Foto: Richter/KA)
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Calau (naka). Nachdem der griechische Finanzminister Varoufakis mit seiner Geste, den Deutschen aufgrund ihrer "unerträglichen Hilfeleistungen für das bedrohte griechische Volk" den "Mittelfinger" zu zeigen, bei vielen deutschen Linken auf Gegenliebe gestoßen war, setzte der Fernsehsatiriker Jan Böhmermann noch "Einen" drauf und behauptete, er habe den "Stinkefinger" des Griechen per Montage selbst in ein Foto "hineingeschmuggelt". Nicht die Geste des griechischen Ministers, die Menschen mit gesundem Menschenverstand und Restbeständen von Anstand als "Frechheit gegenüber dem deutschen Volk" und sein anschließendes Abstreiten der Geste in der Talkshow von Günther Jauch mit vorgebrachtem Manipulationsvorwurf als "lächerliche Verschwörungstheorie" werten würden, regte ihn auf. Nein, er bezichtigte die deutsche Seite bzw. Finanzminister Wolfgang Schäuble und die Bild-Zeitung der "nationalistischen Hetze und des Populismus". "Das ist genialer als Satire, das ist Realsatire. Davor ziehe ich all die Hüte, die ich gar nicht habe", zeigte sich der Chefredakteur des Satireblattes Kalauer Anzeiger, Siegfried Richter, begeistert. Im Rahmen einer extra einberufenen Pressekonferenz in den Redaktionsstuben würdigte Richter dies mit einem "Stinkefinger" (siehe Foto) gegen alle "Kritiker der Griechen und nationalistischen Hetzer sowie Populisten". "Populisten, was denn sonst", fügte er schmunzelnd hinzu. Er wollte diese Geste als "Zeichen gegen einen immer gefährlicher werdenden Populismus" verstanden wissen, der nach den Interessen der eigenen Bevölkerung schaue und Ursache und Wirkung von Konflikten betone. Es werde dann auch noch so getan, als hätte etwa das Gebot, aus der EU keine Schulden- und Haftungsunion zu machen, in entsprechenden Vereinbarungen gestanden und würde kein Gegensatz zu europäischem Bewusstsein und Solidarität sein. Vielmehr sei genau das, so die "Populisten" weiter, die Grundlage für EU und Euro im Sinne von Eigenverantwortung in Solidarität gewesen. Geleistete Hilfe müsse gegenüber dem eigenen Steuerzahler im Sinne politischer Verantwortlichkeit gerechtfertigt werden und gegenüber den Hilfe in Anspruch nehmenden Länder auch als "Hilfe zur Selbsthilfe" deklariert und mit Bedingungen verknüpft sein. "Alles Lüge", zitierte Richter den verstorbenen kommunistischen Bänkelsänger Rio Reiser. "So geht es doch nicht. Die tun ja so, als sei ein Land und ein Volk für die gemachten Schulden, von denen dann gelebt worden sei, selber verantwortlich", ließ sich Richter in sein Vernehmen setzen. Den Verweis von Kritikern, wonach etwa Irland die erhaltene Hilfe sinnvoll genutzt und sich selbst wieder "aus dem Sumpf gezogen" habe, ließ Richter nicht gelten. "Ach hören Sie mir doch damit auf, was wissen denn Sie", setzte der KA-Macher auf Argumente. Ein schlechtes Gewissen habe er bei der gemeinhin als obszön und vulgär geltenden Geste mit dem Finger nicht, stellte sich bei dem Chefredakteur, der gleichzeitig Herausgeber des Kalauer ist, keinerlei Reue ein. Zumal er an gleicher Stelle den Kritikern der Griechenland-Kritiker den erhobenen Daumen zeigte und dabei ausrief: "Weiter so, Ihr Genies."
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"Daumen hoch" für die Kritiker der
Griechenland-Kritiker: Richter
zeigt Flagge (Foto: Richter/KA) |
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