Mittwoch, 15. Juli 2015

Long live Ireland and the heroes oder Warum die Iren im Gegensatz zu den Jammer-Griechen ein stolzes Volk sind und Was das alles mit Terrorismus zu tun hat!

Irland von Gauck als Vorbild für Reformen gewürdigt/Griechen bekommen nächste Hilfsrate von über 80 Milliarden und jammern weiter auf hohem Niveau/Politik und Medien feiern "Rettung Europas"/Shitstorm und Boykottaufrufe gegen Deutschland im Netz/Wagenknecht sieht in Schäuble "Taliban"/"Terrorismus" versus Terrorismus oder die dialektische Abrechnung mit dem Westen
 
Von Chefredakteur Siegfried Richter
 
Dublin/Brüssel/Berlin/Athen. Im Rahmen seines gegenwärtigen Staatsbesuches in der Republik Irland hat der deutsche Bundespräsident Hans-Joachim Gauck die Reform- und Sparanstrengungen des einstigen "keltischen Tigers" als "beispielhaft und vorbildlich" für die Überwindung seiner Finanzkrise bezeichnet. Die Bewohner der grünen Insel hatten ihre ökonomischen und sozialen Probleme wie Staatsverschuldung und hohe Arbeitslosigkeit doch tatsächlich nicht durch Lamentieren oder Beleidigung anderer Völker und Geldgeber beantwortet, sondern hatten sich mit konsequenter Spar- und Reformpolitik unter sozialen Härten (Lohn- und Rentenkürzungen) wieder eine gute Perspektive selbst erarbeitet. Also gilt der Slogan aus einem bekannten irischen Volkslied: "Long live Ireland and the heroes" ("Lang lebe Irland und die Helden").

Und die Griechen?

Welcher Kontrast zu den nun ach so stolzen Griechen, die sich ihre durch jahrzehntelange politische Korruption, Misswirtschaft und guten Lebensstandard auf Pump (Arbeitsplätze, soziale Absicherung, hohe und frühzeitige Verrentung, teures Gesundheitswesen etc.) selbst verschuldete Krise von den Europäern mit fortgesetzten und horrenden Hilfszahlungen ("Rettungsschirme") teuer vergüten lassen. Anschließend werden die Geldgeber aus Europäischer Gemeinschaft, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds dann noch beleidigt und als "Terroristen" (Zitat des ehemaligen griechischen Finanzministers Varoufakis) beschimpft und Hellas selbst als "gedemütigte und bitterarme Nation" geadelt. Bravo! Bei Zeus, die Götter sind mit Hellas!

Und die Europäer?

Als wäre nichts geschehen, verabschieden die EU-Politiker unter Führung Deutschlands immer wieder "Kredite" für das hochverschuldete und nicht mehr flüssige Griechenland. Trotz erheblicher Kritik am vollständigen Unwillen der linksradikalen griechischen Regierung, Reformen durchzuführen, wird dieser Tage eine Horrorzahlung von über 80 Milliarden Euro für die nächsten drei Jahre vorbereitet und der vermeintliche "Kompromiss" mit den Griechen im Sinne einer unverbindlichen "Sparliste" als "Rettung Europas" gefeiert. Von der Politik wie von den Medien. Hauptsache, das südliche Land bleibt Teil der Eurozone, koste es, was es wolle. Und es kostet viel. Hellas in diesem Kontext als "Fass ohne Boden" zu betiteln, ist eine glatte Beleidigung: Für alle Fässer dieser Welt, wohlgemerkt.

Und die "Freunde" der Griechen? Shitstorm gegen Deutschland/Hass und Wahn gegen das "System"

Diese vom europäischen Steuerzahler ungefragt finanzierten Transaktionen werden von den Griechen und ihren "Freunden" jedoch keinesfalls gelobt, sondern mit Hass und Häme beantwortet. Geld gerne, aber bitte keine Auflagen. Neuerdings reiht sich zu den Amokläufen von Regierung, Medien und großen Teilen der Bevölkerung in Griechenland verstärkt auch ein Echo in den sozialen Netzwerken in diese Orgie aus dreister Vertauschung von Ursache und Wirkung, Undankbarkeit und Verfolgungswahn bzw. hasserfüllter Kampagnen gerade gegen den Hauptgeldgeber Deutschland ein. Ideologie anstelle von Argumenten, Gossensprache und kollektive wie persönliche Beleidigungen und Diffamierungen gegen europäische Institutionen und Politiker gehören zum guten Ton. Linksradikale Antieuropäer und Feinde des westlich-marktwirtschaftlichen Systems, das im Sinne primitivster materialistischer Weltanschauungen auf seine sozioökonomischen Elemente reduziert und verzeichnet wird, hetzen wie nie gegen "System", "Kapitalismus", "Diktat" und "Demütigung Griechenlands". Grenzen des intellektuellen und moralischen Niveauverlustes gibt es längst keine mehr, alles ist erlaubt. Motto: "Hacke die Hand ab, die Griechenland füttert." Nutze dieses Thema als "Aufhänger" für grundsätzliche Abrechnungen, deren Zeit endgültig gekommen zu sein scheint. Verblendung ist besser als Sehen. Boykottiert die deutschen Verbrecher. Aber all das ist natürlich weder Rassismus noch Volksverhetzung, sondern eine liebevoll gemeinte Demonstration der politischen Kultur dieser Milieus. Nicht wahr?

Wagenknecht und der "Terror des Systems"/Didaktik und Materialismus versus westliche Werte oder Warum IS und Taliban gar nicht der Feind sind

Und als ginge es nicht unterirdischer, darf natürlich Frau Wagenknecht von der Linkspartei dabei nicht fehlen. Für sie ist der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble ein "Taliban-Terrorist". Wie kommt jener auch dazu, an der Glaubwürdigkeit Griechenlands zu zweifeln? Nun aber wirklich. Da wittert jemand Morgenluft im Abendland. Auf zur Revolution gegen den bösen Westen. Da dienen barbarische und islamofaschistische Terroristen von IS, Al Kaida und Co. ohne jede Empörung über deren antiwestliche und an Menschenverachtung nicht mehr zu überbietende Ideologie und Vorgehensweise nur dazu, mit der Entlehnung von Begrifflichkeiten wie "Terror" oder "Taliban" einen Feind zu denunzieren, der weit im Westen steht. Schäuble stellvertretend also für ein System, das schlimmer und eigentlich schlimm ist. Was sind dagegen schon jene völlig fanatisierten und entmenschlichten Elemente, die Frauen und Kinder schänden, zwangsverheiraten und abschlachten? Jene gespenstischen Bartträger, die im Namen einer "Religion" Geiseln köpfen, ganze Religionsgemeinschaften und Volksgruppen auslöschen wollen, Homosexuelle von Hochhäusern werfen, jahrtausendealte Kulturgüter zerstören und mit ihrem alltäglichen und jedes Maß übersteigenden Hang zu übelstem Hass und brutalster Gewalt den gesamten Nahen und Mittleren Osten und damit die ganze Welt im schlimmsten Sinne des Wortes terrorisieren? Warum sich über diese Mörderbanden erregen, wenn es gilt, sein Empörungspotential ganz anderen Feinden angedeihen zu lassen und sich an ihnen abzuarbeiten: Europa in seiner gegenwärtigen Verfasstheit aus Demokratie und Freiheit, die USA und die Nato natürlich, auch Israel. Letztere stecken doch wieso hinter allem. Wer die westlichen Werte demnach verteidigt, wer für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Freiheit und Menschenrechte, Rechte von Frauen und Homosexuellen, Toleranz und wirklichen Frieden steht und dies auch militärisch beweist. Wie sagte doch der Geliebte von Frau Wagenknecht, ein gewisser Oskar Lafontaine, so schön: "Obama ist ein Drohnenmörder." Also nicht die Terroristen, sondern die "Terroristen" sind das Problem. Und diese "Terroristen" sitzen im Westen. Ein Paar vereint in Ideologie und Hass. Materialistische und sozioökonomische Welterklärungen und Rechtfertigungen selbst für die Taliban, die dann auch noch als "Opfer des Kapitalismus und Imperialismus" durchgehen. So weit wäre vermutlich nicht einmal der kommunistische Ur- und Übervater Karl Marx gegangen in seinem dialektischen Kampf gegen die "politisch und ökonomisch Mächtigen". Aber dieses Paar tut es. Und die Shitstormer im Netz auch. Und die ganzen Griechenland-Versteher auch. Sie alle regen sich über den Westen auf, nicht über den islamistischen Terror. Man braucht ja schließlich seine Energie für Empörung gegen die "richtigen" Feinde. Und Achtung: "Feind (NSA) hört mit." Und da schließt sich dann der Kreis wieder. So schön und nett, geistig anspruchsvoll und tief moralisch also können diese "absoluten Welterklärer" sein. Wer den "Schlüssel" in der Hand hält, braucht dann auch keine Türen mehr, denn ihm steht ohnehin alles offen. Der Weg ins irdische Paradies allemal.  Und von Russland wollen wir da erst gar nicht sprechen. Denn das ist ja wieso klar: Im Osten geht die Sonne auf, im Westen geht sie unter!                   

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