Griechische Regierung führt Amoklauf durch Europa fort, nennt Gläubiger "Terroristen" und deutsche Linkspartei jubelt im Sinne gemeinsamer Feindbilder mit/Vor Referendum der Plebejer (Plebiszit) zu Sparpaket liegen Nerven blank/Austritt der Griechen aus Eurozone bedeutet angeblich Untergang Europas/Merkel fordert Bundesbürger auf, Schwimmwesten bereitzuhalten und erteilt Volksbefragung in Deutschland Absage/Nächste zehn Rettungspakete werden vorbereitet/Alle Griechen sind spitz auf weitere Hilfszahlungen, Jammerei erreicht Höhepunkt und wird belohnt//Mittelosteuropäer dürfen schön mit zahlen/Aristoteles und Platon melden sich zu Wort und schämen sich/Innere Einkehr gefordert
Von Chefredakteur Siegfried Richter
(Zurzeit in der Ägäis verschollen)
Aristoteles und Platon bei ihrer Pressekonferenz (Foto: Richter/KA) |
Athen/Berlin. Der Amoklauf der griechischen Regierung unter Premier Tsipras durch Europa, der einer Koalition aus Linkspopulisten, Linksextremen und antisemitischen Rechtsauslegern vorsteht, geht munter weiter. Die deutsche Linkspartei (ehemals SED), Bruder und Schwesterpartei im Geist, leistet so gut sie kann Schützenhilfe. Motto: Gemeinsam gegen USA, Nato und für Russland. Und eben gegen Europa. Da wachsen Feindbilder zusammen, wo Feindbilder zusammengehören. Die Zumutungen der EU bzw. der Gläubiger, die massiven Hilfszahlungen an Griechenland mit Auflagen zu verbinden, nennt Finanzminister Varoufakis daher auch "Terrorismus". Dieser Begriff scheint im Zeitalter der islamistischen IS-Barbarei mit versuchtem Völkermord, dem massenhaften Abschlachten und Vergewaltigen von Frauen und Mädchen oder dem Köpfeabhacken von Geiseln nicht übertrieben zu sein. Jetzt fehlt nur noch, dass die EU die Akropolis in Athen in die Luft jagt und es den Gotteskriegern mit der Zerstörung jahrtausendealter Kulturstätten in Syrien gleich tut. Das für Sonntag kurzfristig angesetzte Referendum zum von der europäischen Politik geforderten Reform- und Sparkurs des hochverschuldeten Landes führt die politische Ratlosigkeit und ökonomische Ahnungslosigkeit in Gestalt politisch-ideologischer Spielchen zu neuen Höhen. Sagt das Volk "Ja" zu strukturellen Reformen und Sparanstrengungen, tritt vermutlich die Regierung zurück. Gibt es ein "Nein", sind die nächsten Hilfspakete der EU an die arme griechische Verwandtschaft gefährdet und die europäischen Regierungen kämen in die missliche Lage, das Geld für die eigene Bevölkerung ausgeben zu müssen. Teuer wird es mit und ohne Staatspleite und Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Der europäische Steuerzahler haftet für die jahrzehntelange politische Korruption und die via Verschuldung veranstalteten Ausgabenorgien so oder so. Weitere Zahlungen werden, wie immer man sie nennt, folgen. Die Mächtigen in Europa, so vor allem auch die deutsche Regierung mit Kanzlerin Angelika Merkel an der Spitze, wollen das Land unter allen Umständen in der Eurozone halten. "Haltet die Schwimmwesten bereit, Europa und der Euro gehen ohne Griechenland unter", treibt Merkel die Hysterie weiter und bereitet zusammen mit EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds die nächsten zehn Rettungspakete vor. Europa drohe in den Fluten des Meeres unterzugehen und werde nicht mehr sein. Dies hätten Historiker wie Geographen längst belegt. Trotz aller Kritik an Griechenland für seine "selbstverschuldete Unmündigkeit" (Zitat des Bild-Redakteurs Immanuel Kant) wird damit die "ständige Jammerei und Selbstfixiertheit" der Hellenen belohnt. Motto: "Jetzt zahlen wir aber nichts mehr, bevor wir wieder zahlen." Während sich die Griechen weiter ausheulen, wie schlecht es ihnen angeblich gehe, müssen etwa auch die mittelosteuropäischen Reformstaaten wie die Slowakei oder die baltischen Staaten die scheinbar an eine Hungersnot grenzende Lage der Griechen mit finanzieren, obwohl es ihnen vom Lebensstandard her schlechter geht und sie seit der Wende das verheerende Erbe des Kommunismus mit mutigen und einschneidenden Maßnahmen beantwortet haben. Motto: "Wer etwas richtig macht, wird bestraft." Siehe etwa auch Irland, das seine Krise tapfer gemeistert hat, ohne ganz Europa in Aufruhr zu versetzen, horrende Hilfszahlungen zu kassieren und dann noch mit dem Finger insbesondere auf Deutschland zu zeigen und den größten Zahler mit dem Dritten Reich oder Merkel mit Hitler zu vergleichen bzw. die Vergangenheit für eine gescheiterte Finanzpolitik zu instrumentalisieren. "Wir haben aus der EU und Eurozone doch längst eine Schulden- und Transferunion gemacht", beschreibt Merkel die Tatsachen. "Aber deshalb fragen wir doch nicht unser Volk. ob es diese Solidarität wirklich leisten will", erteilt sie Forderungen dieser Art nach dem griechischen Vorbild eines Referendums eine klare Absage. Wo käme man auch hin, wenn nicht nur die Zahlungsempfänger, sondern auch die Zahler gefragt würden. So geht es doch gerade in einer Demokratie nicht. Unterdessen haben sich auch die lange verschollenen griechischen Hobby-Philosophen Aristoteles und Platon zu Wort gemeldet. In einer eilig einberufenen Pressekonferenz auf dem Olymp teilten sie mit, dass sie sich für die "inszenierte Mitleidigkeit ihrer Landsleute schämen" und dieses Verhalten als "grob unsportlich und antieuropäisch" empfinden. Griechenland hätte zuletzt in der Antike Großes geleistet und sich seitdem "einen Fauxpas nach dem anderen geleistet". "Kehrt um und kehrt ein", brachte der große Platon (Körpergröße 1, 99 cm von der Denkerstirn bis zu den Badelatschen) es auf den Punkt. Damit sind Reue, der Mut zur Selbstständigkeit und "Saufen ohne Ende" gemeint. "Saufen ist besser als Raufen", fügte sein tausendjähriger Spezl Aristoteles hinzu und forderte die Griechen auf, den Gang in die Tavernen anzutreten. Bei Zeus, das ist ein Wort!
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