Mittwoch, 30. April 2014

Meldungen (4)


Humorologe Dr. Lachgas informiert Leser des KA/Bosbach forrtgesetzt uneinsichtig/Viagra als Wahlkampfschlager/Alternative für Deutschland wird vernünftig/Steuererhöhungspläne noch unter Verschluss/Bildungsnotstand/Irving Gastprofessur entzogen
 

Humorologe Dr. Lachgas informiert Leser des KA

Calau (naka). Der Kalauer Anzeiger informiert in eigener Sache über Humor und politische Satire. In Person des renommierten Humorologen Professor Dr. Ernst Lachgas von der Universität Witzleben wird darauf hingewiesen, dass Humor witzig sein soll. Dies schließe, wie es KA-Chefredakteur Richter in einer wegweisenden Rede vor einem vollen Saal in Leer/Ostfriesland ausdrückte, Selbstironie ein. "Ich kann auch einmal über mich selbst lachen", verkündete der KA-Macher stolz. Auch vergleichsweise unpolitische Kalauer müssten da zu ihrem Recht kommen. Professor Lachgas nennt diese Haltung einen "Akt der Souveränität" und betont zugleich, dass insbesondere politische Satire von Doppeldeutigkeiten lebe und mitunter seine Brisanz von einem unterschwellig-gegenteiligen Effekt beziehe. Das könne dann schon einmal auf Kosten anderer gehen. Ideologiekritische Ansätze wollte der Wissenschaftler, der sich seit Jahrhunderten mit der feingeistigen Materie beschäftigt, bis zur Stunde nicht ausschließen. Man müsse da auch ein bisschen mitdenken und erkennen, wie die transportierten Inhalte wirklich gemeint sind, versteht sich der Humorologe auch als Begleiter und praktischer Ratgeber der Leserschaft. Er wollte nicht völlig in Abrede stellen, dass man Satire und Ironie gerade in Deutschland immer wieder erklären müsse. "Natürlich werden auch schon einmal grobe Keile gesetzt", fügt er hinzu. Wer darüber nicht lachen könne, der sei nicht ernst zu nehmen, schließt Lachgas seine humorwissenschaftlichen Ausführungen ab.

Bosbach fortgesetzt uneinsichtig

Berlin (auq). Der konservative CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach, in weiten Teilen der Bevölkerung durchaus beliebt, wurde jetzt vom Ausschuss für die Durchsetzung der fraktions- und parteipolitischen Disziplin im Deutschen Bundestag öffentlich gerügt und zum "Widerspenstigsten Abgeordneten" und "berufsmäßigen Querulanten" der vergangenen Legislaturperiode gewählt. Dieser Titel wird seit 1990 besonders renitenten Parlamentariern verliehen, die sich "fortgesetzt und uneinsichtig dem erforderlichen und für den geregelten Ablauf des parlamentarischen Betriebes und seiner parteipolitischen Berechenbarkeit unabdingbaren Abstimmungsverhaltens entziehen". Der Bergisch-Gladbacher, der sich seinerzeit den Rettungsmaßnahmen für das notleidende Griechenland verweigert hatte und ein ähnliches Gebaren für die Zukunft angekündigt hat, wurde vom Ausschussvorsitzenden Donald Puffala  (CDU) "fadenscheiniger Gründe" für sein Verhalten bezichtigt. Puffala, der gemeinhin als feinfühliger und kompetenter Mann gilt, konnte sich bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses ob der ständigen "Extratouren" des Kollegen ein leichtes Näseln nicht verkneifen. Darauf angesprochen, zeigte sich Bosbach uneinsichtig und verstieg sich zu der eigenwilligen Aussage, er sei als Abgeordneter von seinem Wahlkreis gewählt und im Sinne des in der Verfassung festgeschriebenen "freien Mandates" nach "bestem Wissen und Gewissen" nur sich und dem deutschen Volke verantwortlich. Das Rettungspaket für Griechenland habe er nicht mittragen können, da er von der auf europäischer Ebene vereinbarten Regelung ausgehe, wonach ein Land die Schulden eines anderen Landes nicht begleichen müsse. An dieses "Versprechen" gegenüber dem Steuerzahler fühle er sich gebunden. Überdies sei Griechenland durch eigenes Verschulden, durch politische Korruption und haushaltspolitische Unvernunft in diese missliche Lage gekommen bzw. habe durch falsche Angaben die Aufnahme in die Eurozone bewirkt. Dieser keinesfalls plausiblen Argumentation und Haltung wollte der Ausschuss nach den Worten seines Vorsitzenden ein "klares Signal der politischen Kultur" entgegensetzen.

Viagra als Wahlkampfschlager         

Brüssel (Spinners). Kandidaten der kleineren Parteien  planen den Wahlkampf für die Ende Mai anstehende Europawahl mit einem ungewöhnlichen, möglicherweise aber sehr wirkungsvollen Mittel zu bestreiten. In den nächsten Wochen sind großangelegte Verteilaktionen von Viagra-Pillen in Fußgängerzonen europäischer Städte geplant. Die zur Steigerung der Stimmenquote durchzuführende Aktion sei in Seniorenheimen getestet und nach schleppendem Beginn dann zu einem vollen Erfolg geworden, heißt es aus intimen Kreisen. Während sich zahlreiche rechtspopulistische Parteien durch die Verbindung wahlkampfstrategischer und Sexualwissenschaftler Methoden ein besseres Standing gerade in der Mitte der Bevölkerung versprechen, lehnt etwa die deutsche FDP ein solch unkonventionelles Vorgehen ab. "Wir schaffen das auch aus eigener Kraft", ist sich der FDP-Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher sicher und beruft sich dabei auf eigene Erfahrung.

Alternative für Deutschland wird vernünftig

 Köln (ww). Die (so was von) rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD), die seit Monaten nach dem Urteil der etablierten Parteien einen unverantwortlichen Kurs gegen die segensreiche Europapolitik der EU zugunsten selbstverschuldeter Staaten wie Griechenland und für die Interessen der Steuerzahler und Sparer fährt, scheint nach Beobachtermeinung nun auf den richtigen Weg zu kommen. Zuletzt wurden Resolutionen gegen den amerikanischen Einfluss und für russische Interessen diskutiert. "Zurück ins 19. Jahrhundert", lautet das Motto. "Die Schaukelpolitik zwischen den Mächten und zugunsten der Einflusssphären europäischer Großmächte hat schon unter Bismarck vorzüglich funktioniert", bekennt ein parteinaher Historiker. Deutschland und Russland sollten sich politisch und ökonomisch wieder nehmen, was ihnen zusteht. Die Abhängigkeit von NATO und EU und ihren westlich-humanistischen Idealen schade da geostrategisch nur. Für einen neuen Nationalismus und Imperialismus sei es nie zu spät, freut man sich und bereitet damit auch bisher nicht für möglich gehaltene Allianzen etwa mit der Linkspartei vor. "Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört", flüstert es aus den Untiefen der Geschichte.

Steuererhöhungspläne noch unter Verschluss

Berlin (auq). Das Kabinett der großen Koalition aus Christ- und Sozialdemokraten plant nach Informationen von Geheimdiensten und ihren nicht näher zu benennenden Quellen eine "Steuererhöhungsorgie". Die aus Rücksicht auf die Europawahlen und mögliche Stimmeneinbußen bei zum Teil empfindlich an ihrem Geld hängenden Wählerschichten gerade im Milieu der arbeitenden Bevölkerung noch in Tresoren der Bundesbank unter Verschluss gehaltenen "Giftliste" von Finanzminister Wolfgang Schäuble beinhaltet angeblich "Ungeheuerlichkeiten", die ungeheuerlich sein sollen. So spielt die Regierung mit dem Gedanken, eine Luftsteuer für das Atmen einzuführen. "Wer Atemnot hat, kommt wegen des geringeren Sauerstoffverbrauches billiger davon", erklärt ein Steueranwalt die Luftbuchung. Hunde sollen demnach die Hundesteuer im nächsten Haushaltsjahr selbst bezahlen, was viele Vierbeiner überfordern dürfte. Eine Gehsteigsteuer für Dicke wiederum, die mit unverhältnismäßig hoher Intensität den Asphalt der Trottoirs abnutzen, dürfte auf entschiedenen Protest schwer- und übergewichtiger Bürger stoßen. Zudem werde die Erhöhung der Autosteuer diskutiert, was insbesondere kleinwüchsige Fahrer herausfordern wird. Die Maßnahmen beinhalten vermutlich auch ausgabenpolitische Beschränkungen wie eine Schuldenbremse bzw. Haushaltssperre für Hausfrauen. Das diese Schritte im falle ihrer Realisierung erheblichen Unmut im Volk verursacht, davon ist zwingend auszugehen.

Bildungsnotstand

Frankfurt (wim). Einer Studie der Goethe-Universität zufolge tun sich Schüler in der heutigen Zeit etwas schwer mit der Bildung. So offenbarten die Antworten auf einen von Soziologen und Pädagogen ausgearbeiteten Fragenkatalog zur deutschen Geschichte bedenkliche, zum Teil sogar eklatante Wissensdefizite. Besonders desaströs schnitten Angehörige des Prekariats  und ihnen angeschlossene Hilfsschüler ab. Die  Frage nach der Dauer des 30jährigen Krieges etwa wurde von keinem der 1000 ausgewählten Schüler korrekt beantwortet. Der Schüler Kevin T., dessen voller Name hier aus Gründen des Opferschutzes nicht zu nennen ist, näherte sich mit der Antwort "27 Jahre" der Wahrheit immerhin beträchtlich an. Nur 23% der Befragten konnten die Frage, wer oder was Otto von Bismarck war, mit dem Verweis auf eine tote Fischsemmel richtig beantworten. Der Rest hatte da mal etwas gehört, könne aber nicht mehr genau sagen was. Ihren vollen Namen konnten gut die Hälfte der Probanden angeben, jedoch ließ nicht selten die Schreibweise der Vornamen manchen Wunsch offen. Auch bei Oberschülern, aus denen einmal die geistige Elite des Volkes der Dichter und Denker werden soll, taten sich mitunter erschreckende Bildungslücken auf. Von den Zahnlücken soll hier ohnehin geschwiegen werden. Der 30jährige Krieg wurde kurzerhand ins 20. Jahrhundert verlegt, Karl May mit Karl Marx verwechselt und Rosa Luxemburg für eine verarmte Einwanderin aus Liechtenstein gehalten. Alarmierend die Tatsache, dass selbst unter Gymnasiasten nur rudimentäre Kenntnisse über die jüngere Geschichte vorhanden sind. Nur 22% der Gymnasiasten konnten erklären, warum weite Teile der Welt insbesondere in den 40er Jahren so böse auf Deutschland waren. Der Schüler Paul S. gehörte zu ihnen und brachte es auf den Punkt. "Die Braunbären haben unseren Ruf ruiniert". In Sachen Nachkriegsentwicklung mussten nahezu alle Befragten passen. Auf die Frage, wer Erich Honecker und Helmut Kohl waren und welchem System sie zuzuordnen seien, antworteten 94% ausweichend oder gar nicht. Der Rest wollte noch einmal den Opa oder die Papi fragen.

Irving Gastprofessur entzogen

Braunau (wim). Das Institut für Revisionismus der Hitler-Universität hat dem bekannten britischen Historiker David Irving die für das kommende Sommersemester vorgesehene Gastprofessur entzogen. Über die Gründe wollte ein Beobachter nicht spekulieren, vermutete aber interne Auseinandersetzungen im rechtsakademischen Milieu als Ursache. So habe Irving behauptet, unter Hitler sei nicht alles gut gewesen. Diese gewagte Aussage an einem solchen Institut muss den Verantwortlichen bitter aufgestoßen sein. Rektorin Josephine Gobels und Dekan Hermann Nöhring sahen sich scheinbar zum Handeln gezwungen, um den guten Ruf der akademischen Lehranstalt nicht beschädigen zu lassen.

        

   

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