Mittwoch, 1. April 2015

Kein Aprilscherz: Kannibalismus weit verbreitet!

Archaische Esskultur in westlicher Welt gang und gäbe/Hottentotten nicht schlimmer/Auch Redakteure des Kalauer Anzeiger befallen/KA veröffentlicht Beweisfotos
 
Von Siegfried Richter
 
In diesem Lokal sollen angeblich
Hamburger verspeist werden
(Foto: Richter/KA)
Calau. Ein typisches Beispiel westlicher Arroganz, die einem unerträglichen und durch nichts zu rechtfertigenden Überlegenheitsgefühl gegenüber sogenannten "primitiven Völkern und Kulturen" geschuldet ist: Da werden Hottentotten und andere Naturvölker in unseren Medien und Geschichtsbüchern mit "kulturhistorisch überlebten Traditionen" wie Kannibalismus in Verbindung gebracht, während die sogenannte "entwickelte und humanistisch geprägte Welt" noch heute im 21. Jahrhundert diese Essgewohnheiten als ein wesentliches und scheinbar ganz normales Phänomen ihres kulinarischen Selbstverständnisses betrachtet. Ein flüchtiger Streifzug durch die Restaurants und Lokale etwa in Europa oder den Vereinigten Staaten bringt eine skandalöse und menschenverachtende Praxis ans Tageslicht, die bis auf wenige sogenannte "Vegetarier" scheinbar ohne den Anflug eines schlechten Gewissens und von niemandem beanstandet seit langer Zeit geübt wird: Hamburger, Frankfurter oder Berliner werden in rauen Mengen verspeist. Wie unsere Recherchen ergaben, werden die Artgenossen von Fastfoodketten, Imbissen und Bäckereien verkauft und "regelrecht produziert". Eine ganze Industrie scheint davon zu leben. Weder unternimmt die offizielle Politik etwas gegen diese himmelschreienden Missstände, noch gibt es einen öffentlichen Aufschrei. So bleibt die bittere Erkenntnis, dass der Mensch sich augenscheinlich selbst isst und dabei noch höchsten Genuss empfindet. Wie weit ist die Menschheit gesunken? Oder waren wir niemals besser? Zweifel jedenfalls an unseren so gerne zur Schau getragenen Idealen von Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe sind mehr als angebracht.


Ebenso in diesem Restaurant soll
es Hamburger geben
 (Foto: Richter/KA)
Lange waren auch wir vom Kalauer Anzeiger ignorant gegenüber jenen Essgewohnheiten, die es jetzt zu beklagen gilt. Kürzlich aber fiel einem Reporter des KA bei einem Stadtrundgang mit einer seiner Frauen auf, dass er in beinahe jedem Speiselokal und Restaurant, an jedem Würstchenstand und jeder Pommesbude von menschenverzehrenden  Menschen umgeben war. Nachdem er den ersten Kulturschock verarbeitet hatte, verständigte er sofort die anderen Mitglieder der Redaktion. Wir verschafften uns gemeinsam bei einem Feldversuch in verschiedentlichen Lokalitäten die Gewissheit, dass unser aus datenschutzrechtlichen Gründen hier nicht zu benennender Kollege nicht geirrt hatte. Ja, es war noch schlimmer: Wir selber waren Teil einer mehr als fragwürdigen, ja verwerflichen Übung. Neben Tierfleisch hatten wir allesamt von Geburt an auch Menschenfleisch zu uns genommen, waren gleichsam in dieses System des Kannibalismus hineingeboren worden.
 
Dieses Mitglied der KA-Redaktion
gibt zu, Hamburger und Frankfurter
zu essen (Foto: Richter/KA)
Warum, so lautete die anklagende Frage, waren wir so lange so blind dafür gewesen? Weshalb war uns als Teil einer ansonsten kritischen Öffentlichkeit die gesellschaftliche Dimension und ihre Tragweite nicht bewusst geworden? Industrielle Produktion, Vertrieb und Verkauf von Menschenfleisch aus kommerziellen Gründen? Das Essen der eigenen Art als Ausdruck besonderer Lebensqualität? Ein Volk, ja fast eine ganze Welt voller "Menschenfresser"? Umfangreiche empirische Untersuchungen, das Studieren von Fachliteratur und die Befragung von Experten aus dem ernährungswissenschaftlichen wie kulturhistorischen Ressorts in allen Ländern der westlichen Hemisphäre, ja auf allen Erdteilen ergab die traurig-grausige Erkenntnis: Jawohl, die Spezies Mensch ist mehrheitlich vom Kannibalismus befallen und betreibt dies insbesondere in den reichen Industriestaaten durch eine billige Massenproduktion ausnehmend  exzessiv. Während in den ärmeren Ländern der Fleischkonsum insgesamt, also auch der Verzehr von tierischen Produkten, oftmals unerschwinglich ist, sind in unseren Breitengraden hier kaum Grenzen gesetzt.
 
Selbst Chefredakteur Richter muss
eingestehen, dass er kannibalische
Anwandlungen hat und neben
Hamburgern und Frankfurtern auch
Hauptstädter (Berliner) zu sich
nimmt (Foto: Richter/KA)
 Diese Selbsterkenntnis müsste zweifelsohne zu schwerwiegenden Konsequenzen führen, die von den praktischen politischen und sozio-ökonomischen Bezügen bis hin zu philosophisch-moralischen Erwägungen grundsätzlicher Natur führen. Einstweilen bleibt nur die unbefriedigende Aussicht, das Thema in nächster Zeit stärker in den Blickwinkel zu nehmen und mit Aufklärung und problembewusster Analyse einen gesellschaftlichen Prozess der Selbstfindung in Gang zu setzen. In diesem Sinne bleibt angesichts der in weiten Teilen der Menschheit tief verankerten Tradition des Verzehrs von menschlichem Fleisch die Veränderung dieser Gegebenheiten ein langfristiger Prozess, an dessen Anfang auch eine als Selbstanklage daherkommende Bezichtigung steht: Jawohl, wir sind alle Kannibalen!


In dieser Gebäck- und Kuchentheke gibt es unter anderem
 Berliner,die von Kannibalen auch noch als "lecker" bezeichnet
 werden. Scheinbar ist demnach Kannibalismus auch ohne
Fleischverzehr möglich (Foto: Richter/KA)
          


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