Ein großer Wurf/Vierlingen droht 65jährige Mutter/Diskussionen in der Politik/Wissenschaft warnt vor hemmungsloser Fortpflanzung
Berlin (Spinners). Wie erst jetzt, Monate nach der Befruchtung bekannt wurde, ist eine 65jährige Grundschullehrerin aus der deutschen Hauptstadt schwanger und befindet sich "am Kap der guten Hoffnung". Die kurz vor der Verrentung stehende Frau ist bereits 13-fache Mutter und hat die bevorstehende Geburt von Vierlingen nach eigenen Angaben durch "eine künstliche Befruchtung im befreundeten Ausland" hervorgerufen. Während sich ihre Schüler auf baldigen Zuwachs im Klassenverband freuen, sind im Kreis ihrer Kollegen erste Vorbehalte laut geworden. "Was heißt hier künstliche Befruchtung'", wettert etwa der Biologielehrer Theodor Winterstein los. "Die kriegt doch nur ihren Kanal nicht voll", fügt der erfahrene Enddreißiger, der auch noch die Fächer Sport und Werken unterrichtet, aus. Andere Kollegen der werdenden Mutter dagegen äußern ihre Kritik nur hinter vorgehaltener Hand und wollten ansonsten nichts gesagt haben. Auch in der Berliner Politik wird der Fall heiß diskutiert. "Toll, alleine diese Frau hat uns Berlinern über die geburtenschwachen Jahrgänge geholfen und die Einwohnerzahl der Stadt trotz steigender Abwanderung ins Umland stabil gehalten", freut sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) und verweist auf die demographischen Synergieeffekte. Dagegen sind Vertreter der CDU gespalten. Einerseits werde mit "diesen Massengeburten" ein familien- und kinderfreundliches Umfeld geschaffen und die niedrige Geburtenrate der Deutschen "spürbar angehoben", kommentiert Innensenator Frank Henkel. Andererseits bevorzuge man "die natürliche und traditionelle Form der Fortpflanzung mit einem echten Mann" und stehe der Methode der künstlichen Befruchtung eher skeptisch gegenüber. Da die angehende Mutter allerdings keinen Mann habe, könne "unser konservatives Bild von Familie und Sexualität" wohl nicht so leicht umgesetzt werden, vermutet der CDU-Chef. Der stadtbekannte Ethnologe und Sexualwissenschaftler Professor Dr. Ulf Uhlenhorst von der Freien Universität dagegen warnt vor den Spätfolgen später Schwangerschaften. Es könne nicht sein, dass "ausgerechnet Grundschullehrerinnen, die mit riesigen Schritten der Pensionierung entgegengehen", sich noch "in dieser Art und Weise" fortpflanzten. "Wo bleibt denn da in Sachen Sexualverhalten die Vorbildfunktion", ließ der renovierte Wissenschaftler wissen. "Wenn die Vierlinge ins Rentenalter kommen, ist die Mutter schon 130 Jahre alt", kritisiert Uhlenhorst den großen Altersunterschied und sieht Probleme im Bereich der gesellschaftlichen Akzeptanz auf die Großfamilie zukommen. Uhlenhorst, der in den späten 60er Jahren in einer Kreuzberger Großkommune erste Erfahrungen mit "der leichtfertigen und unsachgemäßen Anwendung von Verhütungsmitteln" gemacht haben will, könne sich zudem auch einen Fehler bei der Familienplanung vorstellen. "Wer sagt uns denn, dass die Sache mit der künstlichen Befruchtung überhaupt stimmt. Vielleicht hat die Frau die falschen Pillen geschluckt oder ihr Partner hat gar nicht mit Platzpatronen geschossen", sagt Uhlenhorst und zwinkert mit dem Auge. Die Quote an ungewollten Schwangerschaften sei auch heute in entwickelten Industriestaaten noch höher als viele glaubten. Daher müsse es darum gehen, dem Aufklärungsunterricht gerade an Berliner Grundschulen einen höheren Stellenwert beizumessen und so "diese hemmungslose Fortpflanzung" zu konterkarieren.
Unternehmer will aus Schönefeld Ruinenpark mit Sex-Erlebniswelt machen/Bürgermeister Müller tobt
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Ruinen des Hauptstadtflughafens
(Foto: Richter/KA) |
Berlin (vhs). Die leidige Diskussion um den geplanten Hauptstadtflughafen "BER-Willy Brandt" nimmt kein Ende. Nachdem sich die Eröffnung des prestigeträchtigen Bauprojektes immer weiter verschoben hatte (wir berichteten), ist nun eine Debatte darüber entbrannt, was aus der ruinenartigen Brachlandschaft in Schönefeld werden soll. "Der Flughafen wird doch nicht einmal am St. Nimmerleinstag fertig. Da konvertieren die Eskimos eher zu den Zeugen Jehovas", fordert der umtriebige Unternehmer Adalbert von Fliegenburg ein neues Konzept. Der ehemalige Bruchpilot, der sich seit den frühen 90er Jahren einen Ruf als windiger und immer mit einem Bein im Zuchthaus stehender Investor im Entertainment-Business-Bereich gemacht hat, möchte einen Ruinenpark aus dem Gelände machen. Als in der Welt einmaliger Erlebnispark für gescheiterte Großprojekte soll neben dem einem Torso gleichenden Flughafen die Elbphilharmonie aus Hamburg "herübergeholt" werden. Ebenso der Bahnhof "Stuttgart 21" oder das umstrittene Projekt der "Demokratisierung der muslimischen Welt". "Wir wollen für Rundflüge über das Gelände polnische Flugenten einsetzen", erläutert von Fliegenburg seine Pläne. Dazu will der begeisterte Hobbynudist, der seine Urlaube gerne in Thailand verbringt, Spielbanken und Bordelle "im großen Stil" nach Schönefeld holen. "Wir brauchen eine Diskussion ohne Scheuklappen, die eine neue Aufbruchsstimmung erzeugt und die Stadt aus der Lethargie holt", fordert von Fliegenburg. Für jeden Geschmack und Geldbeutel müsse etwas dabei sein, will der mehrfach vorbestrafte Steuersünder, der über beste Kontakte zur gesamten Rotlichtszene Osteuropas verfügt, eine Mischung aus Architektur und Sex zum Maßstab machen. "So ein ausgemachter Unsinn. Das wird es mit mir nicht geben", entgegnet der neue Regierende Bürgermeister von Berlin. "Diesen Kriminellen lasse ich verhaften, ehe die ersten Prostituierten aus Bangkok auch nur ihre Blusen geöffnet haben", wettert Michael Müller (SPD) los. Der Regierende soll nach Aussagen eines einflussreichen Pförtners des Roten Rathauses getobt haben, als der Plan von von Fliegenburg ruchbar wurde. "Wir bauen weiter und damit Schluss", spricht Müller ein Machtwort. Jetzt müssen nach Aussagen kundiger Beobachter der Berliner Flugszene nur noch all die defekten oder fehlenden Lärmschutzwände und Kabel mitmachen.
Einsatz polnischer Flugenten angeblich schon von Mehdorn und Wowereit geplant/Opposition im Abgeordnetenhaus fordert Untersuchungsausschuss/Senat hält sich bedeckt
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Möglicher Ersatz für den Flughafen:
Polnische Flugente (Foto: Richter/KA) |
Berlin (vhs). Flugaffären und kein Ende. Wie jetzt bekannt wurde, hat es schon vor dem Vorschlag des Unternehmers von Fliegenburg, polnische Flugenten einzusetzen (wir berichteten), ähnliche Gedankenspiele bis in höchste Kreise der Berliner Politik hinein gegeben. Hartmut Mehdorn, scheidender Chef des geplanten Hauptstadtflughafens, soll im letzten Jahr im Rahmen eines Streitgespräches mit dem seinerzeitigen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit nach gemeinsam durchzechter Nacht vom Einsatz polnischer Flugenten gesprochen haben, falls Schönefeld nicht fertig werde. "Wieso nicht, die sind billiger in Anschaffung und Wartung", habe Wowereit geantwortet und an seinem Sektglas genippt. Die weder von den beteiligten Personen noch den zuständigen Stellen bestätigten Gerüchte halten sich hartnäckig und sollen beim Flughafenpersonal, wie es von nicht unterrichteten Kreisen hieß, "das Tagesgespräch" sein. Mittlerweile haben die Oppositionsparteien im Berliner Abgeordnetenhaus, bestehend aus der Linkspartei, den Grünen und den Piraten, einen Untersuchungsausschuss gefordert und von einem "grassen Versagen des Senates in dieser Angelegenheit" gesprochen. Es könne nicht angehen, so ein Sprecher der Linksfraktion, der aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht genannt sein will, dass SPD und CDU in "unverantwortlicher Art und Weise" solche "Phantastereien" von Entscheidungsträgern zuließen bzw. unwidersprochen im Raume stehen ließen. "Ganze polnische Flugenten kosten bei Lidl oder Aldi weit über sechs Euro, das ist bei der Lage des Berliner Haushalts doch nicht zu bezahlen", wetterte Frau Popp von den Grünen im Rahmen der kleinen Fragestunde im Berliner Parlament los. Einem Sprecher der Piraten wiederum war es vorbehalten, aufgrund einer "Seekrankheit", wie es hieß, seine vorbereitete Rede zu diesem Thema nicht halten zu können. Weder der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) noch sein Stellvertreter Frank Henkel (CDU) waren zu einer Entgegnung bereit. "Die haben gestern bei einem Festbankett mit polnischen Flugenten und Rotwein gesessen und sind noch zu voll zum Sprechen", teilte ein Senatssprecher anschließend mit. Am Rande der Sitzung wurde bekannt, dass Innensenator Henkel im vertrauten Kreise seiner engsten Mitarbeiter während des Essens in Schloss Charlottenburg den Einsatz polnischer Flugenten aus Gründen der Verkehrssicherheit abgelehnt haben soll. "Erstens sind die als Passagiermaschinen schon aufgrund ihrer Größe viel zu klein. Zweitens fliegen die nur in unregelmäßigen Abständen und müssen ja auch irgendwo landen. Und Drittens ist die Wartung nicht so einfach, wie sich das manche vorstellen", soll der CDU-Chef hinter vorgehaltener Hand gesagt haben und sich dann mit den Worten "Was man isst, mit dem fliegt man nicht" wieder seinem Gericht zugewandt haben.
Schulstreit wegen scharfem S und SS ausgebrochen/Steckt ideologische Fehde zwischen 68er-Pädagogen und braunem Schuldirektor dahinter?/Schulamt ermittelt
Wanne-Eickel (auq). Im idyllischen Wanne-Eickel, dem weltbekannten Luftkurort an der Südspitze der Eigernordwand, bahnt sich ein Schulstreit an. Wie der Schulamtsleiter mitteilte, gibt es in einer Assistentenschule der Stadt (früher als sogenannte "Hilfsschule" bez.; Anmerkung der Red.) einen Lehrer, der sich beharrlich weigert, seinen Deutschunterricht nach den Erfordernissen der neuen Rechtschreibreform auszurichten. So hätte der Pädagoge, der in den frühen 70er Jahren aufgrund des sogenannten "Radikalenerlasses" Probleme mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung gehabt haben soll, die seit der Reform für zahlreiche Wörter vorgeschriebene Schreibweise des doppelten S anstelle des "scharfen S" verweigert. ""Der hat an der Tafel das Wort 'Hass' noch 'Haß' geschrieben", wunderte sich ein Schüler auf Nachfrage. "Was haben Sie denn gegen die SS", fragte der Schuldirektor, der seit Jahren für die NPD im Stadtrat sitzen soll, den verdutzten Lehrer. Als der Pädagoge, dem Haaransatz nach ein Alt-68er, seine grundsätzliche Ablehnung des doppelten S aus politisch-ideologischen Gründen kundtat und sich dabei auf seine "antifaschistische Einstellung" berief, erstattete der Direktor Meldung beim Schulamt. Ein Disziplinarverfahren wegen Verletzung der Dienstaufsicht in Tateinheit mit Nichtbeachtung der gültigen deutschen Orthographie ist nach Aussage einer Putzfrau der Schule wahrscheinlich. In mehreren lokalen Medien und in kommunalpolitisch engagierten Kreisen ist bereits eine Diskussion über die politisch korrekte Auslegung der Rechtschreibreform entstanden.
Neues Deutschland und Junge Welt fordern Entschuldigung der USA bei kubanischen Kommunisten und Export der kubanischen Revolution in die USA/Angeblich geht Angst in Einwanderervierteln von Miami um/Weißes Haus dementiert und ist gerüstet
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Noch ist diese Flagge in von "reaktio-
nären Exilkubanern beherrschten"
(Zitat von ND und Junger Welt)
Einwanderervierteln von
Miami (USA) zu sehen
(Foto: PD) |
Ostberlin/Havanna (Spinners). Der aktuelle Annäherungskurs zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und der insbesondere bei Linken sehr beliebten Zuckerrohrschnapsinsel Kuba, der eine 50 Jahre alte Konfrontation beendet, erfährt eine neue Dimension. Der deutschen Linkspartei nahestehende Medien haben jetzt "eine offizielle Entschuldigung der USA für die Verbrechen an Kuba und seiner Bevölkerung" verlangt. Die "kapitalistisch-imperialistische" Weltmacht im Norden habe die "selbstständige Entwicklung Kubas" (tatsächliche Aussage; Anmerkung der Red.) jahrzehntelang verhindert. Durch "unstatthafte Propaganda" für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte sowie entsprechende Boykottmaßnahmen sei, so heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Zeitungen, "ein völlig falscher Eindruck" vom Leben im kommunistisch regierten Kuba entstanden und der Wirtschaft des Landes schwerer Schaden zugefügt worden. "Unser liebevolles sozialistisches Paradies und Brudervolk hat seit der Revolution durch Fidel Castro 1959 eine tolle Entwicklung gemacht", verlautete es. Man lasse sich durch die USA und "voreingenommene westliche Medien" Kuba als "Hort der progressiven Welt" wie auch als "ideologische Projektionsfläche all unserer Wünsche und Hoffnungen" nicht "kaputtmachen", nur weil es "ein bisschen Diktatur, Unterdrückung und Verfolgung der Opposition" gegeben habe. Was seien "diese nicht gerade schönen, aber im Zuge der Etablierung des sozialistischen Paradieses auf Erden notwendigen Maßnahmen schon gegen die großen Errungenschaften in Bildung und Gesundheitswesen", hieß es weiter. Jetzt müsse es darum gehen, die "Ideale des Marxismus-Leninismus" zügig in das "große, böse Nachbarland" von Kuba zu exportieren. Gerade in Florida sei eine "solche Entwicklungshilfe" bitter nötig, spielte die Erklärung auf die zahlreichen Exilkubaner in Miami an, die in "ihrem fanatischen und völlig uneinsichtigen Festhalten an diesen sogenannten bürgerlichen Freiheiten und den Menschenrechten" gefangen seien und diese auf Kuba etablieren wollten. "Viva la Revolution, Viva Fidel", schloss das von der Nachrichtenagentur ADN veröffentlichte "Rundschreiben an alle Altgenossen und ihre mit niedlichen Che Guevara-Portraits auf den Hemden herumlaufenden Enkel". Che hatte während der kubanischen Revolution zusammen mit dem späteren Präsidenten Castro nach Aussagen von Anhängern "den einen oder anderen Mord begangen", was aber nicht weiter schlimm gewesen sei. Auch das überlieferte Zitat von Che, man müsse auf New York eine Atombombe werfen, lindere nicht die Begeisterung für diesen "großen Friedensengel, Freiheitshelden und Menschheitsbeglücker". Gerüchten nach soll nach dem Bekanntwerden dieser Erklärung mit dem Aufruf, die kubanische Revolution in die USA zu tragen, in einigen Einwanderervierteln Miamis die "nackte Angst" umgehen. Ein Sprecher des Weißen Hauses allerdings dementierte umgehend und wollte dem über ADN verbreiteten Aufruf von Neuem Deutschland und Junger Welt keine "allzu große Bedeutung" beimessen. "Das unsere Streitkräfte und Sicherheitsdienste gleichwohl permanent wachsam und auf mögliche Übergriffe jedweder Art eingestellt sind, muss ich nicht extra betonen", betonte der Sprecher.