Seehofer dementiert Krönung zum griechischen König/Historiker erinnern an Deokratie in Hellas
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Bayerisches Wappen über Athen?
Seehofer schlägt griechische
Königswürde aus (Foto: PD)
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München (auq). Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat durch einen Sprecher der Staatskanzlei das in den letzten Tagen kolportierte Gerücht dementieren lassen, wonach er bereit wäre, sich zum neuen griechischen König krönen zu lassen. "Ich bin doch nicht närrisch und halse mir zum Nachteil Bayerns ein solches Fass ohne Boden auf", zitierte der Sprecher den Premier. Griechenland sei keine Monarchie mehr, Bayern habe andere Sorgen und überdies seien die Hellenen ohnehin nicht mehr zu retten, hieß es weiter. Die Diskussion um eine angebliche Wahl Seehofers zum Monarchen des hoch verschuldeten Landes war aufgekommen, nachdem mehrere bayerische und griechische Historiker die Zeit der Griechen unter dem Bayernkönig Otto im 19. Jahrhundert als "die beste Phase der griechischen Geschichte seit Einführung der Deokratie in der Antike" bezeichnet hatten. Während unter König Otto das griechische Volk in die staatliche Unabhängigkeit geführt wurde, hatte Aristoteles der Unverbesserliche irgendwann vor Christi Geburt die sogenannte "Deokratie" in Hellas begründet. Jenes mittlerweile historisch zu nennende Regierungsmodel hatte Alexandra, die uneheliche Schwester von Alexander dem Großen, seinerzeit als Topmodel einer Athener Modeagentur zum Symbol des Landes erkoren. Alexandra, die später den griechischen Volkssänger Costa Cordalis heiratete, hielt stets ein übergroßes Deospray in die Höhe, wenn sie sich dem Volk zeigte. Geschichtsschreiber der Antike verglichen sie daher schon früh mit der amerikanischen Freiheitsstatue und mahnten das System der Deokratie als Vorbild für die ganze Welt an.
Aufsteiger Darmstadt 98 gibt dem Fußball seine Würde zurück und tätigt sensationelle Transfers: Neben Rooney sollen auch Rudolph und Cestonaro kommen/Ronaldo und Messi abgelehnt/FC Bayern will mobile Kabine ans Böllenfalltor mitbringen/KA-Chef Richter stimmt "Lilien-Lied" an und bekennt Farbe
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Hier lebt der Fußball noch ohne Kommerz
und großes Geld: Darmstädter Fans freuen
sich auf Rooney und den Auftritt des FC
Bayern am Böllenfalltor
(Foto: Richter/KA) |
Darmstadt (sim). Der sensationelle Weg des SV Darmstadt von 1898 geht weiter. Wie Trainer Dirk Schuster mitteilte, werde der "überragende Durchmarsch von der 3. in die 1. Bundesliga" nun mit "einem Sahnehäubchen gekrönt, das die Welt noch nicht gesehen hat". So soll der englische Starstürmer Wayne Rooney von Manchester United ans altehrwürdige Böllenfalltor wechseln, was einem Paukenschlag im europäischen Fußball gleichkäme. "Bei den großen Vereinen ist heute alles viel zu sehr kommerzialisiert, ich möchte beim Fußball wieder ein authentisches Feeling haben", betrachtet der Nationalspieler, der zuletzt eine gute Million britische Pfund pro Tag in Manchester verdiente, die "Lilien" aufgrund ihres Teamgeistes und ihrer kampf- und laufstarken Spielweise als "ideale Mannschaft für einen Neuanfang und ein Zeichen gegen die Regentschaft des großen Geldes im Fußball". Darmstadt hatte zuletzt einen Etat von 5 Millionen Euro und fährt trotz der Aufstockung auf 15 Millionen Euro auch in der kommenden Bundesliga-Saison mit seiner bescheidenen Ausgabenpolitik fort. "Unbändige Moral, tolle Fans und Vernunft und Bescheidenheit bei den Transfers", bescheinigt Rooney den südhessischen Newcomern all das, was "unserer englischen Tradition" entspricht und mittlerweile auch auf der Insel selbst immer mehr verlorengehe. Damit könne sich der "gemeine Fan" wieder identifizieren und es werde dem Fußballsport "seine Würde" zurückgegeben, hieß es. Sollte der "Jahrhundert-Deal" zustande kommen, müsste Rooney auf viel Geld verzichten. "Wir überlegen gerade zusammen mit dem Jobcenter Darmstadt, wie man das Engagement Rooneys im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme finanzieren kann", kündigt Präsident Fritsch ein unkonventionelles Finanzierungsmodell an. Während der für seinen unbändigen Kampfgeist und seinen unerschütterlichen Einsatz bekannte englische Star als Alternative zu Dominik Stroh-Engel in der klassischen Mittelstürmerposition eingeplant ist, sollen mit Peter Cestonaro (Sturm) und Dieter Rudolph (Torwart) weitere "erfahrene Kräfte" den Kader bereichern. Dass die beiden ehemaligen 98er schon beim ersten Aufstieg des Vereins in die Bundesliga Ende der 70er Jahre dabei waren und mittlerweile im Veteranenalter angekommen sind, spielt für die Verantwortlichen keine Rolle. Routine und Identifikation mit den "Lilien" werden großgeschrieben bei dem Außenseiter, dessen unaufgeregte wie konsequente Vereinspolitik in den letzten beiden Jahren viele Fußballfans in Hessen stolz gemacht und auch bundesweit für Aufsehen gesorgt hat. Die potugiesischen bzw. argentinischen Weltklassespieler Christiano Ronaldo und Lionel Messi hingegen, die sich zuletzt über ihre Berater in Darmstadt ebenfalls angeboten hatten, wird der Verein nicht verpflichten. "Die passen nicht in unser Anforderungsprofil, solche theatralischen Weicheier und Heulsusen brauchen wir nicht", macht Trainer Schuster klar. Über die Ankündigung des FC Bayern München wiederum, eigene mobile Kabinen beim Auswärtsspiel in Darmstadt mitzuführen, da die sanitären Einrichtungen am Böllenfalltor "jeder Beschreibung spotten", kann der geborene Chemnitzer allerdings nur lachen. "Sollen die doch mit ihren Waschbecken aus Marmor und ihren Dixie-Kloos aus Gold kommen, die Wahrheit liegt auf dem Platz", grinst Schuster und weiß ganz Darmstadt hinter sich. Der Deutsche Meister kann kommen. Weicheier aufgepasst. Und Wayne Rooney wartet. Dass der Engländer kein Kind von Traurigkeit ist, muss man einem Fußballfan nicht näher erklären. "Lilie, Oh Lilie, Oh Lilie", platzte es aus dem Munde von KA-Herausgeber und Chefredakteur Siegfried Richter während einer Redaktionssitzung heraus. Augenscheinlich kann sich auch der gebürtige Hesse, sonst eher ein Ausbund an Seriosität, nicht mehr zurückhalten und lässt seiner Begeisterung über die Entwicklung der Darmstädter freien Lauf. Wer hier "journalistische Neutralität" verlange, so der hessische Patriot, verlange entschieden zu viel. "Hier muss man Farbe bekennen", fügte er hinzu. Der bekennende Fan von Eintracht Frankfurt begleitet den Weg der Darmstädter mit größtem Respekt und freut sich, dass "unser geliebtes Hessenland endlich wieder zwei Erstligisten hat". Patrona Hassiae!!!