Dienstag, 30. Juni 2015

DFB verbietet FC Bayern mobile Kabine in Darmstadt: Willkommen im echten Fußball!

Fußball-Bund untersagt Nobel- und Kommerzclub von der Isar Mitnahme eigener Kabine und Dixie-Kloos ans Darmstädter Böllenfalltor/Bayern droht echtes Fußballerlebnis jenseits von Luxus und Sterilität/Darmstädter freuen sich schon und heißen Bayern in der "wahren Fußballwelt" willkommen/Rummenigge tobt und FC Bayern will Urteil anfechten/Darmstädter Fußballwunder geht weiter/Und was meint Privatier Hoeneß dazu?
 
Von Chefredakteur Siegfried Richter
 
Der FC Bayern steht vor großen
Herausforderungen: Die Kabine
des SV Darmstadt 98 wartet
(Foto: PD)
Darmstadt/Frankfurt. Scheinbar wachsen auch für den deutschen Renommierclub Bayern München, der in der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit zum gefühlt tausendsten Mal ohne größere Regung seiner vielen rein ergebnisorientierten "Fans" die Deutsche Meisterschaft "gefeiert" hat, die Bäume nicht in den Himmel. Die luxusverwöhnten Neureichen von der Säbener Straße, die unter Manager Uli Hoeneß in den letzten Jahrzehnten den schlagenden Beweis erbracht haben, dass Fußball auch ohne Authentizität, echte Tradition und Fankultur erfolgreich sein kann, werden vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) jäh gestoppt. Durch den sensationellen Bundesliga-Aufstieg des kleinen Traditionsvereins SV Darmstadt 98 drohen dem Rekordmeister und seinen Spielern beim Auftritt im altehrwürdigen sowie infrastrukturell maroden Stadion am Böllenfalltor Kabinen ohne schalldichte Wände und individuell verschließbare Tresore für die Wertsachen. Auch goldene Wasserhähne und römische Bäder zur Entmüdung, wie sie die Münchner von ihrem Trainingsgelände und Stadion her selbstverständlich kennen, sucht man in Darmstadt vergebens. Dem Ansinnen der Bayern, eine eigene mobile Luxuskabine mit marmornen Waschbecken und mit von grünen Smaragden liebevoll verzierten Dixie-Kloos zum Auswärtsspiel mitzubringen, haben die Verbandsverantwortlichen in Frankfurt am Main nun eine klare Absage erteilt. "Ich glaube es hackt, wo leben wir denn", reagierte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in Absprache mit den Funktionären der Deutschen Fußball-Liga (DFL) unwirsch und abweisend. "Die sollen sich gefälligst anpassen und nicht so rumjammern", fügte der Verbandschef hinzu. An diese kritischen Töne aus der Zentrale des DFB gegenüber seinem "Aushängeschild" muss sich der geneigte Fußballfan erst gewöhnen.  Während die Darmstädter und ihre Fans sich bereits auf das Duell "David gegen Goliath" freuen und den FC Bayern in der "wahren Fußballwelt" namens "Wirklichkeit" willkommen heißen, zittern die Eleven Gottes vor Angst und Empörung. 
Der SV Darmstadt 98 freut sich schon
auf den Besuch der verwöhnten Weich-
eier aus München (Foto: Atteri,
Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Die Hessen kündigen einen Kampf mit Blut, Schweiß und Tränen an, die am 5. Spieltag als Gäste im Südhessischen antretenden Bayern wollen dieses Urteil nicht akzeptieren. "Das ist eine Beleidigung und Unverschämtheit von Darmstadt und dem DFB", tobt Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und wittert einen "offenen Eklat". Die Würde seiner Spieler sei durch die "mittelalterlichen und so nicht hinnehmbaren Verhältnisse" im Darmstädter Stadion angetastet, die eher an die hygienischen Zustände im alten Rom erinnerten. Noch ehe die neue Saison angepfiffen ist, droht somit der deutschen Eliteliga ein handfester Skandal. Fragen über Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang: Tritt Bayern überhaupt an? Könnte es für Schweinsteiger und Co. eventuell eine Ausnahmegenehmigung geben, sich bereits im Flugzeug oder im Mannschaftshotel umzuziehen? Und wo soll dann die Mannschaftsbesprechung stattfinden? Was, wenn die goldenen Uhren der Bayern-Spieler am Böllenfalltor geklaut werden? Und was, wenn die "Lilien" den ach so ruhmreichen FC Bayern ohnehin abschießen und vom hohen Ross stürzen, mit und ohne goldene Wasserhähne? Und was sagt eigentlich Uli Hoeneß dazu, der als "Oberguru" zuletzt bei seinem Aufenthalt in der Festungshaftanstalt Landsberg auch die "harte Schule des Lebens" am eigenen Leib erfahren musste? Unterdessen geht das "Darmstädter Fußballwunder" weiter. Nach dem sensationellen Durchmarsch der 98er von der dritten bis in die erste Bundesliga sind die Fans euphorisch und schließen für die Zukunft nichts mehr aus.

Sonntag, 28. Juni 2015

Meldungen des Tages: Seehofer wird nicht griechischer König/Darmstadt 98 holt Rooney, erteilt Ronaldo und Messi Absage und gibt Fußball auch in Kabine Würde zurück!

Seehofer dementiert Krönung zum griechischen König/Historiker erinnern an Deokratie in Hellas
 
Bayerisches Wappen über Athen?
Seehofer schlägt griechische
Königswürde aus (Foto: PD)
 
München (auq). Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat durch einen Sprecher der Staatskanzlei das in den letzten Tagen kolportierte Gerücht dementieren lassen, wonach er bereit wäre, sich zum neuen griechischen König krönen zu lassen. "Ich bin doch nicht närrisch und halse mir zum Nachteil Bayerns ein solches Fass ohne Boden auf", zitierte der Sprecher den Premier. Griechenland sei keine Monarchie mehr, Bayern habe andere Sorgen und überdies seien die Hellenen ohnehin nicht mehr zu retten, hieß es weiter. Die Diskussion um eine angebliche Wahl Seehofers zum Monarchen des hoch verschuldeten Landes war aufgekommen, nachdem mehrere bayerische und griechische Historiker die Zeit der Griechen unter dem Bayernkönig Otto im 19. Jahrhundert als "die beste Phase der griechischen Geschichte seit Einführung der Deokratie in der Antike" bezeichnet hatten. Während unter König Otto das griechische Volk in die staatliche Unabhängigkeit geführt wurde, hatte Aristoteles der Unverbesserliche irgendwann vor Christi Geburt die sogenannte "Deokratie" in Hellas begründet. Jenes mittlerweile historisch zu nennende Regierungsmodel hatte Alexandra, die uneheliche Schwester von Alexander dem Großen, seinerzeit als Topmodel einer Athener Modeagentur zum Symbol des Landes erkoren. Alexandra, die später den griechischen Volkssänger Costa Cordalis heiratete, hielt stets ein übergroßes Deospray in die Höhe, wenn sie sich dem Volk zeigte. Geschichtsschreiber der Antike verglichen sie daher schon früh mit der amerikanischen Freiheitsstatue und mahnten das System der Deokratie als Vorbild für die ganze Welt an.
 
Aufsteiger Darmstadt 98 gibt dem Fußball seine Würde zurück und tätigt sensationelle Transfers: Neben Rooney sollen auch Rudolph und Cestonaro kommen/Ronaldo und Messi abgelehnt/FC Bayern will mobile Kabine ans Böllenfalltor mitbringen/KA-Chef Richter stimmt "Lilien-Lied" an und bekennt Farbe 
 
Hier lebt der Fußball noch ohne Kommerz
und großes Geld: Darmstädter Fans freuen
 sich auf Rooney und den Auftritt des FC
Bayern am Böllenfalltor
(Foto: Richter/KA)
Darmstadt (sim). Der sensationelle Weg des SV Darmstadt von 1898 geht weiter. Wie Trainer Dirk Schuster mitteilte, werde der "überragende Durchmarsch von der 3. in die 1. Bundesliga" nun mit "einem Sahnehäubchen gekrönt, das die Welt noch nicht gesehen hat". So soll der englische Starstürmer Wayne Rooney von Manchester United ans altehrwürdige Böllenfalltor wechseln, was einem Paukenschlag im europäischen Fußball gleichkäme. "Bei den großen Vereinen ist heute alles viel zu sehr kommerzialisiert, ich möchte beim Fußball wieder ein authentisches Feeling haben", betrachtet der Nationalspieler, der zuletzt eine gute Million britische Pfund pro Tag in Manchester verdiente, die "Lilien" aufgrund ihres Teamgeistes und ihrer kampf- und laufstarken Spielweise als "ideale Mannschaft für einen Neuanfang und ein Zeichen gegen die Regentschaft des großen Geldes im Fußball". Darmstadt hatte zuletzt einen Etat von 5 Millionen Euro und fährt trotz der Aufstockung auf 15 Millionen Euro auch in der kommenden Bundesliga-Saison mit seiner bescheidenen Ausgabenpolitik fort. "Unbändige Moral, tolle Fans und Vernunft und Bescheidenheit bei den Transfers", bescheinigt Rooney den südhessischen Newcomern all das, was "unserer englischen Tradition" entspricht und mittlerweile auch auf der Insel selbst immer mehr verlorengehe. Damit könne sich der "gemeine Fan" wieder identifizieren und es werde dem Fußballsport "seine Würde" zurückgegeben, hieß es. Sollte der "Jahrhundert-Deal" zustande kommen, müsste Rooney auf viel Geld verzichten. "Wir überlegen gerade zusammen mit dem Jobcenter Darmstadt, wie man das Engagement Rooneys im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme finanzieren kann", kündigt Präsident Fritsch ein unkonventionelles Finanzierungsmodell an. Während der für seinen unbändigen Kampfgeist und seinen unerschütterlichen Einsatz bekannte englische Star als Alternative zu Dominik Stroh-Engel in der klassischen Mittelstürmerposition eingeplant ist, sollen mit Peter Cestonaro (Sturm) und Dieter Rudolph (Torwart) weitere "erfahrene Kräfte" den Kader bereichern. Dass die beiden ehemaligen 98er schon beim ersten Aufstieg des Vereins in die Bundesliga Ende der 70er Jahre dabei waren und mittlerweile im Veteranenalter angekommen sind, spielt für die Verantwortlichen keine Rolle. Routine und Identifikation mit den "Lilien" werden großgeschrieben bei dem Außenseiter, dessen unaufgeregte wie konsequente Vereinspolitik in den letzten beiden Jahren viele Fußballfans in Hessen stolz gemacht und auch bundesweit für Aufsehen gesorgt hat.   Die potugiesischen bzw. argentinischen Weltklassespieler Christiano Ronaldo und Lionel Messi hingegen, die sich zuletzt über ihre Berater in Darmstadt ebenfalls angeboten hatten, wird der Verein nicht verpflichten. "Die passen nicht in unser Anforderungsprofil, solche theatralischen Weicheier und Heulsusen brauchen wir nicht", macht Trainer Schuster klar. Über die Ankündigung des FC Bayern München wiederum, eigene mobile Kabinen beim Auswärtsspiel in Darmstadt mitzuführen, da die sanitären Einrichtungen am Böllenfalltor "jeder Beschreibung spotten", kann der geborene Chemnitzer allerdings nur lachen. "Sollen die doch mit ihren Waschbecken aus Marmor und ihren Dixie-Kloos aus Gold kommen, die Wahrheit liegt auf dem Platz", grinst Schuster und weiß ganz Darmstadt hinter sich. Der Deutsche Meister kann kommen. Weicheier aufgepasst. Und Wayne Rooney wartet. Dass der Engländer kein Kind von Traurigkeit ist, muss man einem Fußballfan nicht näher erklären. "Lilie, Oh Lilie, Oh Lilie", platzte es aus dem Munde von KA-Herausgeber und Chefredakteur Siegfried Richter während einer Redaktionssitzung heraus. Augenscheinlich kann sich auch der gebürtige Hesse, sonst eher ein Ausbund an Seriosität, nicht mehr zurückhalten und lässt seiner Begeisterung über die Entwicklung der Darmstädter freien Lauf. Wer hier "journalistische Neutralität" verlange, so der hessische Patriot, verlange entschieden zu viel. "Hier muss man Farbe bekennen", fügte er hinzu. Der bekennende Fan von Eintracht Frankfurt begleitet den Weg der Darmstädter mit größtem Respekt und freut sich, dass "unser geliebtes Hessenland endlich wieder zwei Erstligisten hat". Patrona Hassiae!!!                    

Liveticker (24)

+++ Ist das die Rettung für Griechenland in der
Finanzkrise? Ministerpräsident Seehofer soll wie
einst im 19. Jahrhundert Bayerns König Otto
griechischer König werden/Seehofer angeblich
bereit, sich Otto zu nennen/Weiß-blaue Fahne wäre
schon da/Wirtschafts- und Finanzkraft des Freistaates
würde die Hellenen auf einen Schlag sanieren/
Rehhagel als Provinzgouverneur? +++
Kürzlich auf Eis gelegter deutscher Verfassungs-
streit (der KA berichtete ausführlich) soll angeblich
gar nicht stattgefunden haben: KA-Chefredakteur
Richter beklagt Ignoranz der Medien +++
Russland dementiert weiter: In der Ukraine
kämpfende Russen sind keine Russen, sondern
grüne Männchen vom Mars +++ Schockierende
Zahlen des Bundesamtes für Statistik: Über 90%
aller Frauen sind weiblich/Quote der Geschlechts-
umwandlungen demnach geringer als von Trans-
sexuellen erhofft +++ Kirche geht neue Wege der
 Missionierung im Kampf gegen zunehmende Austritte:
Ehemaliger Fußball-Star Matthäus verkündet
künftig Evangelium in Halbzeitpausen der Spiele
des FC Bayern in Allianz-Arena +++

Sonntag, 14. Juni 2015

Korruptionsskandal jetzt auch bei Uefa angekommen: Spiel Deutschland gegen Gibraltar soll verschoben worden sein!

Böse Gerüchte nach deutschem 7:0-Sieg in Faro/Gibraltar hat EM-Qualifikationsspiel angeblich verkauft/DFB weiß von nichts/US-Behörden ermitteln
 
Von Ressortleiter Sport Franz Fass
 
Faro. Was zunächst wie ein normales Ergebnis bzw. wie ein standesgemäß herausgeschossener Sieg eines hohen Favoriten gegen einen krassen Außenseiter erschien, erhielt nur Minuten nach dem Abpfiff einen bitteren Beigeschmack und muss im Kontext der jüngsten Korruptionsaffäre um den Weltfußballverband Fifa und seinen Präsidenten Joseph Blatter in einem gänzlich neuen Licht betrachtet werden. Der US-amerikanischen Bundespolizei FBI (Federal Bureau of Investigation) liegen vorgeblich nach umfangreichen Ermittlungen im Vorfeld der Begegnung stichhaltige Beweise vor, wonach der Deutsche Fußballbund (DFB) den 7:0-Sieg auch in dieser Höhe vom Gegner gekauft haben soll. Nach der 1:2-Niederlage gegen die USA vor wenigen Tagen müssen demnach die Nerven im Lager des Weltmeisters blank gelegen und die Angst vor einer weiteren Blamage um sich gegriffen haben. Angeblich soll ein Mitarbeiter des DFB gut eine Million Euro in einem einfachen Briefumschlag an einen Funktionär aus Gibraltar übergeben haben. Die Transaktion sei, so hieß es, am Vorabend des Spiels gegen 23 Uhr auf einer schlecht ausgeleuchteten Autobahnraststätte bei Lissabon über die Bühne gegangen. Kenner der Fußballszene zählten schnell eins und eins zusammen: Während der DFB als reichster Sportverband der Welt das Geld hat und in einer nicht ganz einfachen Qualifikationsgruppe etwa durch die unerwartete Niederlage in Polen unter Zugzwang steht, ist der Verband aus Gibraltar noch jung und braucht das Geld. Insider wissen, dass es bei den Novizen nahezu an allem fehlt, von der Ausrüstung bis zu einem kompetenten Trainer. Auch der Spielverlauf selbst erscheint im Nachhinein durchaus in diesem Sinne nachvollziehbar. Die deutsche Mannschaft tat sich in der ersten Hälfte gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Amateure äußerst schwer. Schweinsteiger und Co. schienen gegen die gut gestaffelte gegnerische Abwehr kein Mittel zu finden, zudem ließ die deutsche Abwehr eine Reihe von Chancen der als harmlos geltenden Freizeitfußballer zu. Dem 1:0 durch Schürrle ging ein eklatanter Abspielfehler eines Gibraltesen voraus. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt.  Stand nach 45 Minuten ein mageres 1:0 zu Buche, brachen dann in der zweiten Halbzeit alle Dämme. "Da stimmt doch was nicht", ließ sich ein anwesender Rentner aus Buxtehude nach Spielschluss ins Vernehmen setzen. Und wahrlich: Die Sache stinkt gewaltig zum Himmel! Während Verantwortliche des DFB dementieren, ermitteln US-amerikanische und europäische Strafverfolgungsbehörden weiter.

Eilmeldung (24)

Rücktritt vom Rücktritt? Bleibt Blatter
Fifa-Chef bis zur WM 2038 in der
Sowjetunion?

Blatter tritt Amt als Antikorruptions-
beauftragter des Kreml nicht an, da
kein Bedarf besteht/Angeblich bereits
mit Vorbereitung und Bewerbung der Fußball-
Weltmeisterschaften 2038 in der Sowjetunion
befasst/Als mögliche Spielorte Kiew und Tiflis
ins Auge genommen/Für Realisierung des
Vorhabens noch einige Grenzveränderungen nötig/
Putin und Blatter sollen auch privat ein Paar sein

Wie ein Blatter im Wind: Fifa-Boss kapituliert vor Hetzkampagne und tritt zurück!

Ein Denkmal stürzt ein/Erfinder des modernen Kommerz-Fußballs unterliegt Schmutzkampagne/Der Blatter Sepp tritt zurück/Kritiker sprechen von Korruption/Angeblich soll mit der Fifa etwas nicht in Ordnung sein/Fußball drohen immense Verwertungsverluste und Rückfälle in den Idealismus/Willkürliche Ermittlungen und Einmischungen der US-Justiz gehen weiter/Was wird aus Blatter?/Katarrh und Russland empört

Von Siegfried Richter

Fifa-Chef Blatter tritt zurück
(Foto: Richter/KA)
Zürich. Nach der Verhaftung mehrerer hochrangiger Fifa-Funktionäre in der vorletzten Woche in einem Hotel in Zürich, die aufgrund fadenscheiniger Ermittlungen und Anklageerhebungen durch FBI und US-Justiz sowie willfähriger Amtshilfe schweizerischer Behörden im Morgengrauen unter unwürdigsten Bedingungen vorgenommen wurde, steht der Ruf des Fußball-Weltverbandes auf dem Spiel. Während die verhafteten Funktionäre aus Ländern der Dritten Welt teilweise mit Handschellen abgeführt und per Zwang von zufällig in ihren Betten anwesenden Edelprostituierten getrennt wurden, geht die Fifa schweren Zeiten entgegen. Nach dem Rücktritt Blatters, der zuletzt von seinen Getreuen wie eine Gottheit verehrt wurde, steht ein ganzes System auf dem Prüfstand. Ein System, das dem Fußball weltweit viel Geld und Macht eingebracht hat, soll jetzt angeblich nicht mehr gut genug sein. Dem Fortschritt der Kommerzialisierungs- und Verwertungsmaschinerie Fußball droht ein Rückfall in schlimmste allenfalls semiprofessionelle Zeiten, in denen altmodischer Idealismus und längst überkommene "Werte" wie Anstand und Ehrlichkeit regierten. Unterdessen gehen die willkürlichen Ermittlungen und Einmischungsmanöver der USA gegen ehrenwerte Fifa-Funktionäre weiter. Die US-Justiz steht wieder einmal auf der Seite der Opfer und gegen die Täter und verrät damit mitteleuropäisch-linksliberale Umgangsformen. Und was geschieht mit Blatter? Begeht er nun Selbstmord oder wird er doch Antikorruptionsbeauftragter im Kreml? Katarrh und Russland wiederum protestieren gegen die Entwicklung und fürchten um ihre in allen Ehren zusammengekauften und durch Bestechung und Korruption für ihre liebevollen Länder im Dienste wahrer Humanität erworbenen Weltmeisterschaften 2018 und 2022. Putin etwa sieht die WM-Vergabe für 2018 an Russland auch als "Belohnung seines tapferen Volkes bei der Unterstützung der Neuordnung der Ukraine" und wittert  "Rache des US-Imperialismus".