Von Siegfried Richter
Schöne Neue Welt
Wir leben in interessanten und spannenden Zeiten. Während sich der russische Nationalismus und Imperialismus in der Ostukraine fröhlich austobt und diese Neuordnung Europas das antiquierte Völkerrecht auf den zweiten Platz verweist, kämpfen Mörderbanden wie Hamas und all ihre palästinensisch-arabisch-islamistischen Unterstützer wieder einmal den großen Traum von der Vernichtung Israels und all seiner Bewohner aus. Westlich orientierte Ukrainer stören, Israelis sowieso. Nur diese Völker merken das leider nicht. Da muss man dann doch etwas nachhelfen. Und die Reaktionen in Deutschland bleiben erstaunlich, aber verwundern nicht: Russlandversteher und offene Judenhasser. Es bilden sich alte und neue Allianzen. Schöne Neue Welt!
Erst mit dem Beschuss des Zivilflugzeuges MH17 und dem Tod von 300 Passagieren reagiert die Bundesregierung jetzt schärfer mit Wirtschaftssanktionen und der Beendigung von Rüstungsexporten gegenüber Russland. Man möchte fast meinen, die westliche Staatengemeinschaft rafft sich dazu auf, aus den Sanktiönchen der letzten Monate (Einreise- und Kontensperrungen) echte Sanktionen zu machen. Wenn das mal nicht nach hinten losgeht. Am Ende muss man wegen dieser Menschen- und Völkerrechte womöglich noch wirtschaftliche Einbußen befürchten. Und die Russlandversteher machen weiterhin schön Propaganda für ihren neuen, alten Liebling. Nützliche Idioten und Erfüllungsgehilfen. Pseudopazifisten und alte Appeaser, Links- und Rechtsradikale, Post- und Nochkommunisten, Nationalisten und Reaktionäre. Hasser von EU und vor allem Nato allenthalben. Nieder mit Amerika. Die wohlfeilen Speichellecker Putins in den Talkshows, von Egon Bahr bis Sara Wagenknecht. Die härteren Nummern im Internet. Schöne Neue Welt!
Nach all den Angriffs- und Vernichtungskriegen der Araber gegen Israel und seine Bewohner, nach all den Selbstmordattentaten und der hasserfüllten Propaganda gegen den jüdischen Staat, nach all den ausgeschlagenen Teilungsbeschlüssen und Friedensinitiativen: im Sinne einer Zwei-Staaten-Lösung: Nun wieder einmal Morde an jüdischen Religionsschülern und massenhaft Raketen auf israelische Städte, um die israelische Regierung zu einer Gegenreaktion zu provozieren. Die Saat geht auf. Die Selbstverteidigung Israels erfordert Opfer und lässt die palästinensische Propagandamaschine auf Hochtouren laufen: Die bösen Juden bomben Frauen und Kinder in den Tod. Und nicht wenige westliche und deutsche Medien springen darauf an und spielen die nützlichen Idioten und Helfershelfer. Da wird der Tatsache, dass die Hamas zum Beispiel die Zivilbevölkerung im Gazastreifen als menschliche Schutzschilder zynisch missbraucht und ihre Raketendepots in Wohngebieten anlegt, eher wenig Aufmerksamkeit verliehen. Der Frage, wie den die Deutschen in einer vergleichbaren geostrategischen Lage wie Israel reagieren würden und mit den Erfahrungswerten der einzigen Demokratie im Nahen Osten ausgestattet wären, ebenso. Wenn man Glück hat, ist das Meinungsbild noch von feiger und absurder Äquivalenz geprägt. Nach dem Motto: Beide Seiten sind irgendwie schuldig und am besten ist es wieso, wir halten uns raus. Ansonsten oftmals offene Parteinahme gegen Israel und für die Palästinenser. Und die Solidaritätsadressen der offiziellen Politik an Israel und die Betonung des Rechtes auf Verteidigung des Existenzrechtes zum Teil eher verhalten und alibistisch.
Und jetzt ein neues Phänomen: Islamofaschisten, Rechts- und Linksradikale marschieren gemeinsam gegen Israel auf deutschen Straßen. Übelste und primitivste antisemitische Hetze tobt sich aus. Gruppen, die vorher getrennt aufgetreten sind, agieren nun zusammen. Sie alle treten den Beweis an, dass Antizionismus und Antisemitismus bzw. Antijudaismus zwei Seiten der gleichen Medaille sind. Und dass es en vogue ist, den Antisemitismus hinter der angeblich so notwendigen und berechtigten Kritik an Israel zu verstecken. Aber die Gesinnung lässt sich nicht mehr verheimlichen. Und insbesondere die linken Eliten in den Medien tun so überrascht, als hätten sie dem Affen keinen Zucker gegeben. Auslegung des Nahostkonfliktes zugunsten der Araber trifft nun auf den offenen Hass. Den Antiamerikanismus und das antiwesliche, homophobe, frauenfeindliche und vor allem judenfeindliche Potenzial hat man sich durch eine völlig gescheiterte Einwanderungspolitik aus der muslimisch-arabischen Welt ins Land geholt. In diesen Milieus ist offener Hass gegen Juden und der Aufruf zur Vernichtung Israels nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Selbst jetzt, nach dieser vollständigen Demaskierung dieser extremistischer Gruppen und ihrer wohlmeinenden Unterstützer im "muslimischen Mainstream" wird die Benennung dieser Sachverhalte noch als "islamophob" oder "populistisch" diffamiert, werden Ursache und Wirkung außer Kraft gesetzt. Daher gilt: Die jetzt allgemeine Empörung in den Medien und der Politik gegen den Antisemitismus ist immer nötig. Aber verlogene Krokodilstränen bitte nicht. Schöne Neue Welt!
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