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Rentner mit Horsturz (Foto: Holger Noß, Lizenz: CC BY-SA 2.5) |
Die auskunftsfreudige Ehefrau des Opfers, Nathalie (31), klagte in der Kantine des Hospitals den zahlreich erschienenen Reportern der großen französischen Tageszeitungen ihr Leid: " Sie können sich gar nicht vorstellen, was ich in all den Jahren mitgemacht habe." So habe ihr Gatte es sich zur Angewohnheit werden lassen, mehrmals am Tag und in regelmäßigen Abständen diese, wie sie sich auszudrücken pflegt, "komischen Töne" von sich zu geben. In letzter Zeit habe Mustard es nicht einmal mehr bemerkt und teilweise "fortgesetzt und in großem Stil" davon Gebrauch gemacht. Als Frau habe man da einfach ein anderes Feingefühl als die Männer. Wie rücksichslos die Vertreter des starken Geschlechts sein könnten, sei ihr insbesondere in der Nacht bewusst geworden, wenn ihr etwas älterer Lebenspartner "am laufenden Band Raketen abgefeuert" habe. Das sei dann mitunter nicht mehr schön gewesen und habe auch oft zu Streit geführt. "Unsere Belüftungsanlage ist seit langem kaputt und da ist das geruchstechnisch eine Katastrophe", urteilt die attraktive Dame aus besserem Hause nicht ohne Bitterkeit.
Als besonders schlimm und peinlich habe sie es empfunden, wenn "diese Dinge" in aller Öffentlichkeit und akustisch klar und laut vernehmbar geschehen seien. "Georges schreckte nicht einmal davor zurück, es in der Fußgängerzone oder im Restaurant zu tun", schämt Nathalie sich. Sie entstamme einem Elternhaus, in dem derlei Verhalten keinesfalls geduldet wurde und auch niemals vorgekommen sei. Da ihr Mann aber aus einer einfachen Arbeiterfamilie komme, müsse man die Angelegenheit auch in einen "sozialen Zusammenhang" stellen. Einmal sei Georges sogar ein Furz in der Kirche mitten im Gottesdienst entglitten. Glücklicherweise habe der Pfarrer aber humorvoll reagiert und ausgerufen: "Na dann Prost Mahlzeit. Geheiligt sei der Herr". Sie sei allerdings dann wochenlang nicht aus dem Haus gegangen, weil sie sich so geschämt hätte. "Die Leute reden doch", fügt sie hinzu und weist darauf hin, dass sie seit geraumer Zeit "völlig runter mit den Nerven" sei.
Nunmehr muss das Volumen dieser "Töne" eine Anzahl von Dezibel erreicht bzw. überschritten haben, die das Trommelfell des Rentners nicht mehr ausgehalten hat. Nach Angaben eines Psychologen der Klinik weise ein solches Verhalten oftmals auf "schwere traumatische Erlebnisse in der Kindheit" hin und müsse intensivst behandelt werden. Ob die in Aussicht gestellte Therapie den zur Zeit trotz der Leidenszeit von Mustard einigermaßen gestörten Hausfrieden mit seiner entnervten Ehefrau wieder herstellen kann, bleibt abzuwarten.
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