Bericht von Chefredakteur Siegfried Richter
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WM-Pokal (quer) endlich wieder in
deutscher Hand (Foto: Richter/KA) |
Rio de Janeiro. Deutschland hat mehrfach versucht, andere Völker zu vereinnahmen bzw. Europa und die Welt zu dominieren. Das ging, wie die Geschichte zu berichten weiß, nicht selten schief. Manchmal und vor allem einmal sogar gründlich schief. Nun aber beherrschen wir den Globus und werden dafür geliebt. Keiner hat mehr Angst vor uns, obwohl wir wieder wer sind. Und wer oder was sind wir? Fußballweltmeister im Jahre des Herrn 2014. In einem spannungsgeladenen und zum Teil hochklassigen Finale wurde am 13. Juli Argentinien mit 1:0 nach Verlängerung besiegt. Das goldene Tor erzielte Mario Götze in der 113. Minute. Damit wurden nicht nur die notorischen Pessimisten und "Meckerfritzen" im eigenen Land besiegt, sondern die Fußballfans in aller Welt begeistert. Früher wurden wir (nicht nur im Fußball) als "Maschine" gefürchtet, jetzt ob unserer mitreisenden Spielweise und dem Kombinationsfluss gefeiert. Die zahlreichen selbsternannten Experten und Opportunisten in Deutschland, die immer nur dem letzten Ergebnis hinterher hecheln und eine großartige Mannschaft und ihren tollen Trainer erst im Moment des Titelgewinns erkennen, jubeln jetzt natürlich am lautesten. Der Rest ist freudiger Rausch und echte Begeisterung. Selbst die Deutschen sind dazu fähig und entwickeln so etwas wie Stolz. Donnerwetter! Der Party in Rio folgte ein sensationeller Empfang der neuen Helden auf der Fanmeile. Man fasste sich an und hatte sich lieb. So geht es doch auch.
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