Dienstag, 10. Februar 2015

Der Chefredakteur spricht (4)

Es wird immer toller!!! Politische Debatten in
Deutschland treiben seit Wochen Höhepunkt
entgegen!!! Linkspolitische Korrektheit linkspolitisch
korrekter denn je!!!

ISLAM GEHÖRT ZU DEUTSCHLAND UND HAT NICHTS MIT ISLAMISMUS ZU TUN!!!AMIS SCHÜTTEN WIEDER ÖL INS FEUER!!! PEGIDA-DEMONSTRANTEN SIND ALLE NAZIS, WEIL SIE DEN ISLAM KRITISIEREN. ANTIAMERIKANISMUS UND PRORUSSISCHE PROPAGANDA DAGEGEN STÖREN NICHT!!!
 
Von Siegfried Richter
 
Wer gedacht hatte, die wirkungsmächtige "linkspolitische Korrektheit" in unserem politischen und medialen Betrieb kenne keine Steigerung mehr und sei längst saturiert, der sieht sich in diesen Tagen eines Besseren belehrt: Es geht immer noch einer. Wir erfahren: Der Islam gehört zu Deutschland, bereichert uns tagtäglich und hat nichts mit dem Islamismus zu tun. Wir erfahren: Die Amerikaner gefährden die friedliche Entwicklung in Europa, weil sie der von Russland angegriffenen Ukraine doch tatsächlich Waffen liefern wollen, um sich zu verteidigen. Und, damit korrespondierend, erfahren wir überdies: Demonstrationen sind kein Problem, solange sie antiamerikanisch und prorussisch bleiben. Der Islam und die Muslime aber dürfen nicht grundsätzlich kritisiert werden. So fügt sich wieder einmal alles schön zusammen, was weltanschaulich zusammengehört. Und darauf können wir stolz sein.

 
Nach den bestialischen Anschlägen auf Karikaturisten in Paris, bei denen muslimische Terroristen ihr Gottes- und Religionsverständnis gegenüber islamkritischen Beiträgen unmissverständlich verdeutlichten (12 Tote) und ihr Verhältnis zum Judentum bei einer ebenso konsequenten Mordaktion in einem koscheren Supermarkt (4 Tote) unterstrichen, ging noch einmal ein Ruck durch Deutschland. Während die Auslöschung von Teilen einer Redaktion in den deutschen Medien erhebliche Aufmerksamkeit erhielt, gingen die Vorkommnisse in dem jüdischen Supermarkt eher unter. Na ja, dass Muslime Juden umbringen, ist ja nichts Neues. Da muss man im sonst so geschichtssensiblen Deutschland ja nicht gleich in Alarmismus machen. Außerdem ... Nicht zuletzt in den politischen Talkshows, die gleichsam als Seismographen des öffentlichen und veröffentlichten Bewusstseins gelten können, war der Tenor eindeutig: Wir verteidigen die Meinungsfreiheit entschieden, indem wir den Islam verteidigen. Zwar sind die Islamisten ein zu bekämpfendes Übel, aber die eigentliche Gefahr droht von Leuten, die angeblich im Sinne aufklärerisch-humanistischer Tradition religions- und kulturkritische Ansätze vertreten und ernsthafte Ursachenforschung betreiben wollen. Wer ausgerechnet der, wie weltweit zu bewundern ist, so friedlichen Religion des Islam und den mehrheitlich ach so integrierten Muslimen in unserer Gesellschaft unbequeme Fragen stellen bzw. entsprechende Bezüge religiös-kultureller, politisch-sozialer und historischer Natur herstellen will, begeht einen unverzeihlichen Tabubruch. Schließlich ist gewiss: Der Begriff "Islamismus" ist von Eskimos und Schwarzfußindianern in die Welt gebracht worden und hat, wie sich ja schon allein sprachlich erkennen lässt, mit dem Begriff "Islam" und seinen Gläubigen nichts zu tun. Die wollen doch fast alle nur spielen. Wer kein Terrorist ist und sich nicht gerade mit Sprengstoffattentaten, öffentlichen Enthauptungen von Geiseln, Steinigungen oder Verbrennungen von Piloten durchs Leben schlägt, ist schon  tolerant und integriert. Ein bescheidener Anspruch an die Integration, aber eben unser Anspruch. Und Phänomene wie arrangierte Ehen, Zwangsverheiratungen, Ehrenmorde, Unterdrückung von Frauen und Andersgläubigen, Homophobie, Diktaturen und Massenmorde, Antiamerikanismus und Antizionismus und insgesamt antiwestliche Einstellungen sind doch gerade in der muslimischen Welt nahezu unbekannt. Und wer dies nicht begreift, ist ein xenophober, rassistischer, faschistischer Nazi. NAAAAZIIII!!! Und damit basta. Der Islam wird ständig angegriffen und wir schulden ihm Respekt und Dank. Schon deshalb, weil er da ist und anders ist. Oder anders gesagt: Toleranz mit der Intoleranz ist die höchste Form der Toleranz. Nur Werte- und Kulturrelativismus zeitigen, wie die Weltgeschichte gezeigt hat, Frieden und Versöhnung. Da muss man auch einmal über den langen Schatten des westlichen Universalismus springen. Menschenrechte sind ohnehin relativ. Und also schulden wir den Muslimen auch für die bedauerlichen Anschläge in Paris wieder eine Entschuldigung. Schließlich sind nicht Massenmord und Antihumanismus das Problem. Vielmehr jene, die darüber kritisch reflektieren wollen. Schließlich stellen nicht jene eine Gefahr für das friedliche Zusammenleben der Kulturen und Religionen dar, die ängstigen. Sondern jene, die Angst haben und Angst schüren. Bravo!!!
 
Und, so hört man in den Medien, die Entwicklung in der Ukraine hat natürlich mit Russland zu tun. Was der Putin und seine Oligarchen machen, ist wirklich nicht in Ordnung. Völkerrechtsbruch, Kriegspolitik. Das geht doch nicht. Manche nennen das sogar Imperialismus, Militarismus und Nationalismus. Na ja. Also da muss man dann doch dem lieben Putin einmal entschieden klarmachen, dass das so nicht weitergehen kann. Zumal ja in Russland selbst auch nicht alles Gold ist, was da glänzt. Manche sprechen sogar von medialer Gleichschaltung, Propaganda, Verfolgung der Opposition, homophober Gesetzgebung. Na ja. Und überhaupt, die Politik gegen Menschenrechte und für die Interessen der Oligarchen. Nicht schön. Da muss man ihm doch einmal auf die Fingerchen klopfen. Und dies geschieht ja auch mit konsequent-brutaler Sanktionspolitik. Kontensperrungen und Visabeschränkungen erschrecken die Putingetreuen im Kreml immer wieder. Diese Position darf selbstverständlich die Appeasement-Politik nicht gefährden. Die Geschichte lehrt uns ebenso wie Russlands Verhalten unter Putin klassisch, dass nur ein zögerliches Sowohl als auch und eine entschlossene Halbherzigkeit Konflikte mit antidemokratischen Kräften befrieden können. Wer wüsste das besser als wir Deutschen. Und da wollen die Amerikaner wieder einmal Öl ins Feuer gießen. Wer auch sonst. Angegriffenen Völkern, die ihre historisch gerade auch von Russland immer wieder in Frage gestellte Selbstständigkeit verteidigen wollen, deshalb mit Waffenlieferungen zu helfen, schadet doch nur und verletzt die Gefühle der lieben Russen. Man kann es mit der Solidarität auch übertreiben. Und wer das nicht begreift, ist ein unverbesserlicher Hardliner und Kriegstreiber. Also: Beten und hoffen, dann klappt es auch mit dem Weltfrieden. Bravo!!!

Und die seit Wochen hysterisch anmutende Kampagne gegen alle Teilnehmer der Demonstrationen von PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) kann nur begrüßt werden. Wo kämen wir denn da hin, wenn sich Teile der Bevölkerung das unverschämte Recht herausnähmen, jenseits des Rahmens der linkspolitischen Korrektheit zu agieren und ihre Sorgen und Ängste zum Ausdruck brächten. Erstens wäre dies einer Demokratie mit Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt abträglich, da man diese sensiblen Kategorien nicht dem Volke überlassen darf. Zweitens erscheint schon der Begriff "Abendland" zweifelhaft und könnte von Anhängern der "morgenländischen Kultur" als Beleidigung empfunden werden. Da darf der westliche Universalismus nicht übers Ziel hinausschießen. Wie oft schon sind in der Geschichte große Konflikte ausgebrochen, weil man es mit Freiheit, Demokratie und Menschenrechten übertrieben und antihumanistische Kräfte unnötig herausgefordert hat. Apropos "Abendland": Dass bei diesen "Verteidigern des Abendlandes" neben neonazistischen Gruppen und in ihrem Dunstkreis stehende Elemente auch alle anderen Demonstranten Rassisten und Nazis sind, ist so bequem und einfach wie richtig. Aber dass es kein Missverständnis gibt. Die sind nicht deshalb Nazis und Gegenstand unserer Empörung, weil sie mindestens partiell antiamerikanisch bzw. antiisraelisch und prorussisch im Sinne der Opposition zum westlichen System und der Zustimmung zu Putins autoritärem und kriegstreiberischem Kurs sind. Damit könnten und können wir leben, deshalb wird dies in den Medien auch selten erwähnt oder verurteilt. Nein. Die Tatsache, dass sie islamkritisch bzw. islamfeindlich auftreten, macht sie zu Nazis. Wer also ein Nazi ist und warum, das bestimmen in unserem Lande zum Glück immer noch die linkspolitisch korrekten Medien und nicht Menschen, die genauer hinsehen und differenzieren wollen. Bravo Deutschland!!!  
 
                      


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