Calau (naka). Die Satirezeitung des Kalauer Anzeiger veröffentlicht hiermit die vom linken Institut für Politische Korrektheit in Frankfurt am Main kürzlich erarbeitete Liste zur Orientierung ihrer Leserschaft. Die Liste wurde von maßgeblichen Experten für die "Definition der Meinungsfreiheit in Demokratien im Rahmen des linkspolitisch Vertretbaren" erstellt, wobei sich Linksalternative, 68er, Linksliberale und andere das Monopol auf die Wahrheit besitzende intellektuell und moralisch unantastbare Elemente in besonderer Weise eingebracht haben. Die Liste dient insbesondere Medienvertretern und Angehörigen des politischen Betriebes der Orientierung, um der "breiten Bevölkerung die notwendige Richtschnur für das Denken und für die zu verwendenden Begriffe im Rahmen eines adäquaten gesellschaftlichen Diskurses an die Hand zu geben". Schon weil die meisten Bürger mit dieser Aufgabe alleine hoffnungslos überfordert wären, schließt sich der KA den Vorgaben des Institutes und seiner Experten an und bittet auch weiterhin um eine bewährte Umsetzung, da überraschende und möglicherweise nicht mehr zu kontrollierende Diskussionen sonst nicht zu vermeiden wären.
Goldene Regeln der Politischen Korrektheit:
(Kurze Zusammenfassung)
1. Es gilt sich insbesondere in breitenwirksamen Talkshows und meinungsbildenden Leitartikeln immer wieder und stets gründlich an den Vereinigten Staaten von Amerika abzuarbeiten. Dies insbesondere deshalb, weil die Cowboys und Kulturbanausen von Übersee am laufenden Band Unsinn machen und nicht die intellektuelle und moralische Reife von uns linken Europäern aufweisen (Sturz von Diktaturen, Beendigung von Massen- und Völkermorden, militärische Interventionen zugunsten der Menschenrechte, völlig übertriebener missionarischer Eifer für die Verteidigung und Durchsetzung westlicher Werte wie Demokratie, Freiheit und Universalität der Menschenrechte, Bekämpfung des islamistischen Terrors auch mit Mitteln der modernen Technik, rücksichtsloses Vorgehen gegen Antihumanismus usw.). Die Amis lernen halt nichts aus der Geschichte (Beispiel: Umgang mit Nazis im Zweiten Weltkrieg) und gefährden durch rüden Umgang mit Terroristen und Diktatoren beharrlich und unverbesserlich die Bürgerrechte und den Weltfrieden. Außerdem bringen die es doch glatt fertig, Massenmörder im eigenen Land mit der Todesstrafe zu belegen und damit den Eindruck zu erwecken, das Problem seien nicht die Gesellschaft und die Opfer, sondern die Täter. Überdies machen die ohnehin alles falsch. All diese sensiblen Bereiche darf man ihnen nicht überlassen, so dass unsere Leitsätze medial und politisch wirksam auch weiterhin zu inszenieren sind. Merke: Nur wir sind die moralische und intellektuelle Instanz. Und wer dies leugnet, ist ein ignoranter, unkritischer, kriegslüsterner, simpler Hardliner.
2. Ebenso muss klar sein, dass Israel am Nahostkonflikt alleine oder mindestens genauso schuldig ist wie die Palästinenser. Letztere sind fast alle lieb und wollen nur spielen. Frieden in der Region kann keinesfalls der einzigen Demokratie überlassen werden. Juden sind Täter, Araber Opfer. Gerade wir deutschen Linken können uns dabei auf die uns von der Geschichte verliehene Autorität berufen. Schließlich haben unsere Vorfahren bzw. wir selbst in den 68er Jahren den Faschismus besiegt und uns (siehe Solidarität mit dem Vietcong im Vietnam-Konflikt, Sympathie für liebliche kommunistische Regime und Befreiungsbewegungen usw.) immer für das Gute und gegen den Totalitarismus gewandt. Gerade unsere konsequent antifaschistische Tradition erlaubt nicht nur Kritik an Israel, sondern setzt angesichts der deutschen Geschichte ein antizionistisches Grundverständnis mindestens latent voraus. Merke: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Nein: Am linken deutschen Wesen soll die Welt genesen.
3. An Konflikten in der Welt sind materielle Ungerechtigkeiten schuld (kapitalistisches System, Kolonialismus, politische und ökonomische Macht des Westens, Rassismus). Keinesfalls Fanatismus, Antihumanismus, religiöse und kulturelle Ideologien in der nicht-westlichen Welt. Dort gibt es nur Opfer oder gute Menschen. Alle Menschen sind gut, wenn es die Verhältnisse zulassen. Schuld sind immer die Umstände. Und wer bestimmt die Umstände? Die sozioökonomischen Strukturen. Karl Marx und der historische Materialismus lassen grüßen. Merke: Kultur und Religion sind nur Opium für das Volk. Oder besser gesagt: Nicht Werte und Geist zählen, sondern die Verteilungsgerechtigkeit entlang der Befriedigung materieller Grundbedürfnisse. Dann klappt es auch mit dem Weltfrieden. Ansonsten sind alle Kulturen und Religionen gleich gut und zu respektieren. Ganz egal, ob die Menschenrechte eingehalten werden oder nicht. Daher ist Kultur- und Werterelativismus die einzige effektive Waffe gegen die westliche Arroganz im Sinne seines universalistischen Anspruchs.
4. In der Innen-und Rechtspolitik gilt ebenso das materialistische Weltbild frei nach Marx: Schuld ist immer die Gesellschaft, nicht der Einzelne. Daher ist Täterschutz vor Opferschutz höchstes Gebot. Wider die Hardliner von rechts, die Täter bestrafen und Opfer schützen wollen. Das geht ja gar nicht. Merke auch hier: Schuld sind die Umstände. Struktur entscheidet, nicht Gewissen oder Moral.
5. Jede kritische Auseinandersetzung mit dem Islam und den Muslimen ist konsequent zu verhindern bzw. als "populistisch, rassistisch und faschistisch" zu bewerten. Der Islam gehört zu Deutschland. Islamismus hat nichts mit Islam zu tun. Fast alle Muslime sind integriert in Deutschland. Und wer auch nur ansatzweise etwas anderes behauptet, ist zu bekämpfen und zur Entsorgung in eine "rechte Ecke" zu stellen. Wie im Fall "Sarrazin" praktiziert und bestens gelungen, ersetzt eine systematische persönliche Abrechnung aus Unterstellungen und Beleidigungen gegenüber Islamkritikern jede ernsthafte Auseinandersetzung vorzüglich. Dies ist taktisch der einfachste Umgang mit jenen Elementen, die unangenehme Fragen und Realitäten in den Mittelpunkt rücken wollen. Merke: Gerade in westlichen Demokratien geht die Intoleranz immer von einer gefährlichen und latent xenophoben Mehrheit und ihren "populistischen" Fürsprechern aus, niemals von Minderheiten. Und schon überhaupt nicht von Muslimen. Minderheiten sind immer gut und potentielle Opfer. Das Andere ist schon deshalb gut, weil es anders ist. Kultur- und Religionskritik sind daher nur gegenüber nicht-islamischen Kulturen und Religionen erlaubt, ja zwingend erforderlich und gelten als kritisch-intellektuell-moralisch und mutig. Dies auch dann, wenn Fatwas doch eher für Kritik am Islam ausgesprochen werden als für Kritik an den USA oder am Papst. Islamistische Terroristen sind zu vernachlässigende Einzeltäter, jede Ursachenforschung oder tiefgreifendere Auseinandersetzungen mit den Ursachen der Gewalt in der muslimischen Welt sind nicht zu führen. Wer sich nicht gerade in die Luft sprengt und für Terrorismus steht, ist schon deshalb in die westliche Zivilisation integriert (siehe Machokultur junger Muslime, Gewalt türkischer und arabischer Intensivtäter, systematische Unterdrückung von Frauen und Mädchen, Ehrenmorde, krankhafte Homophobie, Erziehung mit Gewalt und gegen die ungläubige westliche Kultur, Parallelgesellschaften, antijüdische und antiamerikanische Haltungen, verheerende Entwicklungen in der gesamten muslimischen Welt gegen Freiheit, Demokratie und Menschenrechte usw.). Merke: Der Islam ist eine durch und durch friedliche Religion. Muslime wollen alle nur spielen. Und wer dies bestreitet, ist ein Rassist, Faschist und Nazi.
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