KA-Macher Richter zeigt sich reumütig: Man ist ja dann doch tolerant (Richter/KA) |
Die Verurteilung der Taten habe Muslime in aller Welt ebenso beleidigt wie die von der französischen Zeitung in den letzten Jahren immer wieder vorgenommenen "kritischen Würdigungen und völlig abseitigen Mohammed-Karikaturen". Die ursprüngliche Erklärung sei unter dem Eindruck "der einen oder anderen Bluttat im Namen einer durch und durch friedfertigen Religion" erfolgt. Aus einer "so jetzt nicht mehr nachzuvollziehenden Emotion" heraus habe auch der KA seine sonst so "tapfere Linie konsequenter linker politischer Korrektheit" verlassen und sich für einen Augenblick "vergessen". Diese Form von "Courage und menschlichem Impuls, Ursachenforschung und Verteidigung humanistischer Ideale" könne man sich angesichts der "zunehmenden Gefährdungen des Islam durch dekadente westliche Werte" nicht mehr leisten. Richter entschuldigte sich daher im Namen seiner Zeitung dafür, dass er die "Gefühle der lieben Muslime" verletzt habe und der irrtümliche Eindruck entstanden sei, der Islam könne etwas mit Terrorismus zu tun haben. Schon die Bezeichnung "Islamismus" weise doch eindeutig darauf hin, dass die Täter in einem gänzlich anderen Kulturkreis zu suchen seien. Gerüchte, wonach hinter den Ereignissen Eskimos oder Schwarzfußindianer stecken könnten, wollte der KA-Macher gleichwohl nicht bestätigen.
"Ich gelobe Besserung. Es wird nicht wieder vorkommen", zeigte sich der mutige Journalist reumütig. Es stehe die "friedliche Integration der westlichen Welt in die muslimische Einflusssphäre" auf dem Spiel. Da könne man sich wegen "einiger eher unerfreulicher Massenmorde" nicht vom bewährten Konzept der "Toleranz mit der Intoleranz" abbringen und zu "solch unüberlegten Handlungen" hinreißen lassen. Schließlich hätten die Muslime mit dem Islamismus nichts zu tun, wie die Ereignisse von Paris eindrucksvoll gezeigt hätten. Angesichts der "völlig überzogenen und überhaupt haltlosen Forderungen" an die islamische Welt bzw. die Muslime, sich von diesen Gewalttaten zu distanzieren, müsse ein Zeichen gesetzt werden. "Was kann der Islam dafür, dass restlos isolierte Einzelpersonen sich auf ihn beriefen und solchen Unsinn trieben", ließ sich Richter ins Vernehmen setzen. Wer sich nur ein bisschen mit dem Islam und seinen historischen, politischen und sozialen Bezügen beschäftige, der wisse, dass es Phänomene wie Hass und Gewalt, Unterdrückung und Tod gerade dort nie gegeben habe und gebe. Diktatur und Massenmord, religiöse Intoleranz und bestialische Akte seien unbekannt. In den Genuss "echter Toleranz" kämen gerade im Islam Frauen und Homosexuelle sowie Andersgläubige, um die man sich "liebevoll und fürsorglich" kümmere. Gerade auch Amerikaner und vor allem Juden würden von den Muslimen verehrt.
Begriffe und Tatbestände wie "Ehrenmord", "Zwangsverheiratung", "arrangierte Ehen" oder "Steinigungen" seien "nachgerade undenkbar" und nur von böswilligen Gegnern des Islam und einer friedlichen und toleranten Entwicklung der Welt ausgedacht worden. "Geiselnahmen und öffentliche Enthauptungen", "Massenverschleppungen von Schulmädchen und ihre Zwangsislamisierung sowie Vergewaltigung" usw. stellten "unglückliche Ausnahmefälle und Ausrutscher" dar, denen man keine größere Beachtung schenken solle und die, wie erwähnt, ohnehin von "ganz anderen Elementen" zu verantworten seien. Dieser "völlig falsch verstandene Fetisch" in der westlichen Welt, wonach die Universalität der Menschenrechte für alle gelte, Frauen und andere Minderheiten sowie Andersgläubige Gleichberechtigung zu erlangen hätten und überhaupt jeder machen könne was er wolle, sei doch ein überkommenes Relikt des Humanismus und der Aufklärung. Die These, wonach alle Menschen zum Islam konvertieren sollten, um keine "Angriffsflächen mehr zu bieten, wollte Richter allerdings so auch nicht vertreten. "Im Moment schließe ich das für mich selbst noch aus, behalte mir aber für die Zukunft entsprechende Schritte durchaus vor", schloss der sympathische Medienprofi persönliche Konsequenzen nicht aus.
Gerade der exzessive Konsum linkspolitisch korrekter Talkshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen habe ihn gerade auch seit den Anschlägen von Paris noch einmal dafür sensibilisiert, wie sehr die Anwesenheit nicht-muslimischer Kulturen und Religionen, Sitten und Gebräuche die Muslime irritiere und verunsichere. Dies steigere sich mitunter zu einem Gefühl von Ohnmacht und Verzweiflung, das dann schon einmal zu Temperamentsausbrüchen wie in Paris führen könne. Aber wie erwähnt, steckten hinter diesen Taten ja in Wirklichkeit keine Muslime. Daher sei jede Form von Kritik an ihnen "unerträglich". Dass gerade Muslime so etwas nicht machten, versicherten ihm immer wieder linke Soziologen und Psychologen. Und die müssten es ja wissen. Migrationsforscher hätten überdies herausgefunden, dass es ohne westliche Werte und Prinzipien ohnehin keinen Hass und keine Gewalt dagegen gebe. Es sei eine Zumutung, Muslime in diesem Kontext nach ihrem Religionsverständnis zu fragen. Anstelle dessen sollte man lieber weiter darangehen, die "zahllosen Sünden" der Amerikaner und Israelis weiter zu benennen und sich an ihnen abzuarbeiten. Zudem seien die vielen NSU-Täter, es sollen ja bis zu drei von 80 Millionen Deutschen gewesen sein, wieder ins Visier zu nehmen, anstatt die Muslime unter einen "Generalverdacht" zu stellen". Vielmehr sei für diese Religion ein "Freifahrtschein erster Klasse" auszustellen. Soweit überhaupt vorhanden, müssten die islamischen Parallelgesellschaften als "bunte Ausformung gesellschaftlicher Vielfalt" verstanden werden. Signifikante Unterschiede zu nicht-muslimischen Einwanderergruppen seien zu vernachlässigen. Dass kritische Diskussionen über den Islam und die Muslime verhindert würden, daran wolle Richter als verantwortlicher Medienmann auch in Zukunft nach Kräften mittun. Schließlich könne nicht sein, was nicht sein darf, hielt Richter ein allumfassendes Plädoyer für "Multikulti". Aussagen, wonach der Begriff zu definieren sei und eine grundsätzlich kritische Haltung zum Islam etwas mit dem Zustand dieser Religion und bedrohten Idealen der universellen Werte der Menschenrechte und des Westens zu tun hätte und daher keinesfalls sofort und reflexartig mit der "Rassismuskeule" zu beantworten sei, verwies der umtriebige KA-Macher in das Reich der Legenden.
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