Von Wilhelm Busch
Nicht angeleinte Hunde wie dieser Vierbeiner versetzen die Bevölkerung seit ewigen Zeiten in Angst und Schrecken (Foto: Richter/KA) |
Berlin. Jahrelang versuchten verzweifelte Bürger in der deutschen Hauptstadt, die Verantwortlichen in der Politik auf die akute Bedrohung und Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch Hunde aufmerksam zu machen. Vergebens. Während sich die politische und mediale Aufmerksamkeit sowie entsprechende polizeiliche Maßnahmen auf so harmlose und maßlos überzeichnete Phänomene wie Drogenhandel, Gewalt jugendlicher Intensivtäter oder Raub und Mord konzentrierten, terrorisierten freilaufende Vierbeiner die Zivilbevölkerung. Beißattacken und Hundehäufchen, soweit das Auge reichte. Nun endlich wird Abhilfe geschaffen. Auf vielfachen Wunsch besorgter Bürger müssen nach einer geplanten Verordnung, die noch vom Abgeordnetenhaus zu verabschieden ist, in Zukunft alle Hunde im gesamten öffentlichen Raum an die Leine gelegt werden, was auch den Aufenthalt in Parks und Treppenhäusern einschließt.
Werden auch bald bettelnde Hunde in der Öffentlichkeit verboten? (Foto: Richter/KA) |
Ausnahmen von dieser Regel können nur dann noch gestattet werden, wenn die Hundebesitzer einen Führerschein für ihre Lieblinge vorweisen. Überdies sind alle Hundehalter verpflichtet, die "Hinterlassenschaften" ihrer Zöglinge umgehend zu beseitigen. Für die Einhaltung dieser Verordnung sollen zukünftig zusätzliche Polizisten bzw. Ordnungskräfte durch ständige Kontrollen sorgen. Hohe Bußgelder drohen bei Nichtbefolgung. So ist diese längst überfällige Maßnahme geeignet, die tatsächlichen Beeinträchtigungen der öffentlichen Ordnung zu bekämpfen und das staatliche Gewaltmonopol gegenüber Tierliebhabern durchzusetzen. Die Einwände, Hunde bräuchten Auslauf und hätten ein Anrecht auf entsprechende Freizügigkeit, sind nach den Worten einer Sprecherin des BHV (Berliner Hundehasser-Verein) demgegenüber nachrangig und sollten abschlägig beschieden werden. Nun müsse ebenso gegen das Betteln von Hunden in der Öffentlichkeit vorgegangen werden, fügte die Vertreterin der umtriebigen Organisation hinzu. Forderungen, wonach auch Schwerstkriminelle zukünftig mit einem "Leinenzwang" belegt werden sollten, wurden dagegen nicht laut.
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