Bericht von Mark Twain
Sogar Hunde arbeiten für die NSA und durchschnüffeln Akten (Foto: Richter/KA) |
Der Abhörskandal rund um den amerikanischen Spionagedienst NSA (National Security Agency) nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Durch die Aussagen des ehemaligen Mitarbeiters Eric Snowden, der sich zur Zeit im bürgerrechtlichen Musterland Russland im Exil befindet und unter Umständen vom Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages gehört und anschließend in einer goldenen Sänfte durch Berlin getragen werden soll, brachte durch seine täglich vorgetragenen Enthüllungen die flächendeckenden Abhörmaßnahmen gerade auch gegenüber vergleichsweise unbescholtenen deutschen Hausfrauen und Kindermädchen ans Tageslicht. Jetzt wurde bekannt, dass der Wahnsinn keine Grenzen kannte. So soll die NSA zusammen mit anderen US-Geheimdiensten wie FBI (Federal Bureau of Investigation) und NBA (National Basketball Association) eine Heerschar von Bürgern angeworben haben, um alle Einwohner des Landes einer allumfassenden Überwachung zuzuführen.
Medizinstudenten operierten im Geheimen, weil sie noch keine Approbation hatten. Ausgebildete Ärzte hörten Patienten mit Stetoskopen systematisch ab, setzten Kanüle oder Katheder und hängten sogar Schwerkranke an den Tropf. Elektriker verlegten Kabel und schraubten Buchsen fest, Klempner und Installateure verlegten Abflussrohre. Handwerker zogen auf Baustellen Fensterrahmen ein oder sicherten den Dachstuhl. Es wurde genagelt und gehämmert, gefeilt und gebohrt, gedrückt und geschaltet, getan und gemacht. Wanzen und Stimmbänder wurden eingebaut und wieder entfernt. Keine Tätigkeit blieb unverrichtet, keine Fertigkeit ungenutzt. Auch vor den Schulen machte die Manie keinen Halt. Lehrer hörten Schüler vor versammelter Klasse mitten im Unterricht ab. Sogar Eltern gaben sich dafür her, ihre eigenen Kinder zu Hause abzuhören. Polizeibeamte vernahmen Zeugen und Verdächtige und waren so dreist, dies noch auf offener Straße und am hellichten Tage zu machen. Wenn wundert es da, dass selbst brave Hausfrauen und Hausmeister genötigt wurden, durch "Spione" in der Wohnungstür nach dem Rechten zu sehen.
Den nicht mehr zu steigernden Gipfel leistete sich der US-Geheimdienst, als er Hunde in einem Ausbildungscamp in Arizona zusammenzog und zu Schnüfflern erster Klasse im Staatsdienst machte. Dazu passt die Information, dass Prostituierte gezwungen wurden, ihre Freier auf offener Straße auszuhorchen und das erworbene Material an der nächsten Ecke einem Verbindungsoffizier zu übergeben. Angesichts dieser Umtriebe stockt selbst erfahrenen Journalisten der Atem. Man ringt um Luft und will es nicht fassen.
Für anerkannt-professionelle und empathische Antiamerikaner, die ohne Kritik an der Weltmacht auf der anderen Seite des Atlantiks keine sinnvolle Beschäftigung im Leben gefunden hätten, kommen diese Nachrichten keinesfalls überraschend. Man hat den USA schon immer alles zugetraut und ihr deshalb stets misstraut. Von der Gefahr des islamistischen Terrorismus wollten zahlreiche Vertreter linker Parteien und der Friedensbewegung daher gerade auch in diesem Zusammenhang nicht sprechen und sich seinen Lieblingsgegner nicht nehmen lassen: "Man hat einfach da drüben Spaß an der massenhaften Kontrolle", weiß eine Sprecherin der Bürgerrechtsvereinigung PAUSA (Permanente Abarbeitung an den USA). In diesen intellektuell und moralisch überragenden Milieus, die seit Jahrzehnten Kraft der Medien ein berechtigtes Monopol auf die Meinungsführerschaft in Sachen Vereinigte Staaten haben und sich in diesem Land besser auskennen als die Amerikaner selbst, herrscht Aufbruchsstimmung. Nach der Wahl von Barack Obama seien die Ressentiments gegen Amerika kurzfristig abgeebbt und hätten sich zeitweise einem bedrohlichen Tiefpunkt angenähert. Seit den Aussagen des "guten Amerikaners" und "Weltheroen" Snowden aber sei das Niveau der Vorbehalte und der Kritik fast wieder im Bereich dessen, was die Welt von der Regentschaft George Bushs jun. kannte und seitdem vermisste. Man gehe davon aus, dass die USA heute die größte Gefahr für Weltfrieden und Bürgerrechte darstelle und eine Mischung aus Macht, Öl, Militär und Spionage als "Speerspitze der Ideologie" fungiere. Wenn es wirklich um die Bekämpfung des Terrorismus ginge, müsste man doch die betreffenden Personen nur "vom Baum herunterpflücken" und könne auf geheimdienstliche Methoden verzichten. Das wisse man genau. Einerseits gehe es um die missionarisch verfolgte Ausbreitung von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten im universellen Sinne, was den Frieden und das soziale Zusammenleben mit antihumanistischen Kulturen gefährde. Andererseits seien die angewandten Methoden kontraproduktiv, führte die PAUSA-Aktivistin ihre gut gemeinten und logischen Einschätzungen weiter aus.
Den nicht mehr zu steigernden Gipfel leistete sich der US-Geheimdienst, als er Hunde in einem Ausbildungscamp in Arizona zusammenzog und zu Schnüfflern erster Klasse im Staatsdienst machte. Dazu passt die Information, dass Prostituierte gezwungen wurden, ihre Freier auf offener Straße auszuhorchen und das erworbene Material an der nächsten Ecke einem Verbindungsoffizier zu übergeben. Angesichts dieser Umtriebe stockt selbst erfahrenen Journalisten der Atem. Man ringt um Luft und will es nicht fassen.
Für anerkannt-professionelle und empathische Antiamerikaner, die ohne Kritik an der Weltmacht auf der anderen Seite des Atlantiks keine sinnvolle Beschäftigung im Leben gefunden hätten, kommen diese Nachrichten keinesfalls überraschend. Man hat den USA schon immer alles zugetraut und ihr deshalb stets misstraut. Von der Gefahr des islamistischen Terrorismus wollten zahlreiche Vertreter linker Parteien und der Friedensbewegung daher gerade auch in diesem Zusammenhang nicht sprechen und sich seinen Lieblingsgegner nicht nehmen lassen: "Man hat einfach da drüben Spaß an der massenhaften Kontrolle", weiß eine Sprecherin der Bürgerrechtsvereinigung PAUSA (Permanente Abarbeitung an den USA). In diesen intellektuell und moralisch überragenden Milieus, die seit Jahrzehnten Kraft der Medien ein berechtigtes Monopol auf die Meinungsführerschaft in Sachen Vereinigte Staaten haben und sich in diesem Land besser auskennen als die Amerikaner selbst, herrscht Aufbruchsstimmung. Nach der Wahl von Barack Obama seien die Ressentiments gegen Amerika kurzfristig abgeebbt und hätten sich zeitweise einem bedrohlichen Tiefpunkt angenähert. Seit den Aussagen des "guten Amerikaners" und "Weltheroen" Snowden aber sei das Niveau der Vorbehalte und der Kritik fast wieder im Bereich dessen, was die Welt von der Regentschaft George Bushs jun. kannte und seitdem vermisste. Man gehe davon aus, dass die USA heute die größte Gefahr für Weltfrieden und Bürgerrechte darstelle und eine Mischung aus Macht, Öl, Militär und Spionage als "Speerspitze der Ideologie" fungiere. Wenn es wirklich um die Bekämpfung des Terrorismus ginge, müsste man doch die betreffenden Personen nur "vom Baum herunterpflücken" und könne auf geheimdienstliche Methoden verzichten. Das wisse man genau. Einerseits gehe es um die missionarisch verfolgte Ausbreitung von Demokratie, Freiheit und Menschenrechten im universellen Sinne, was den Frieden und das soziale Zusammenleben mit antihumanistischen Kulturen gefährde. Andererseits seien die angewandten Methoden kontraproduktiv, führte die PAUSA-Aktivistin ihre gut gemeinten und logischen Einschätzungen weiter aus.
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