Hoch her ging es nicht nur auf dem Feld: Hier stürmt ein HSK-Spieler heran (Foto: Bratke, Bundesarchiv/Bild 183- R 78798, Lizenz: CC BY-SA 3.0) |
Berlin. Im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt kam es am letzten Wochenende zu einem vielbeachteten Fußballspiel zwischen dem renommierten Bundesligisten Hertha BSC Berlin und dem HSK Kreuzberg. In der abwechslungsreichen und phasenweise sogar hochklassigen Partie siegte der HSK (Homosexuellen-Sport-Klub) am Ende mit sage und schreibe 4:0. Während die Profis ihrer Favoritenstellung in keiner Phase des Spiels gerecht werden konnten, trumpften die Hobbyfußballer aus dem beliebten Szenebezirk auf. Hertha blieb nach dem gesicherten Klassenerhalt alles schuldig und wurde von den gut 50 000 Zuschauern mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Sommerpause verabschiedet. Beim HSK dagegen kannte der Jubel keine Grenzen. Vor der dritten Halbzeit unter der Dusche liefen die liebenswerten Amateure eine Ehrenrunde. Längst waren Trikots und Telefonnummern mit den Gegenspielern getauscht. So wurde das lange geplante Spiel, das die Toleranz gegenüber heterosexuellen Männern in der Öffentlichkeit heben soll, zu einer runden Sache. Abseits des Spielgeschehens wurde bekannt, dass an die Aufstellung einer Nationalmannschaft für Homosexuelle und an die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft im Iran oder in Afghanistan gedacht ist.
HSK-Kapitän Westerwelle hat Großes vor (Foto: Wester- welle/PD) |
Für prächtige Stimmung sorgten die gut 20 000 mitgereisten Fans des HSK, die die vereinzelt zu hörenden Schmähgesänge aus dem Hertha-Block mit fröhlichem Tanzen konterkarierten. Die rosafarbenen Trikots des HSK sorgten auf dem Spielfeld wie auf den Rängen für einen bunten Farbtupfer im sonst oft so tristen Alltag. Die Atmosphäre war fantastisch. Nur die Hooligans der Kreuzberger mussten von der Polizei überwacht werden. Schon der Name ihrer Ultra-Gruppe war den Ordnungshütern Warnung genug: "Die Stockschwulen." Durch eine umsichtige Einsatzleitung aber gab es bis auf wenige "zärtliche Berührungen" keine besonderen Vorkommnisse.
Übrigens: Schiedsrichter Bushido konnte von den Spielern nur unter großem rhetorischen Aufwand davon abgehalten werden, beide Mannschaften geschlossen des Feldes zu verweisen.
Mannschaftsaufstellung des HSK: Von Praunheim, Westerwelle, von Beust, Wowereit, Kerkeling, Bohlen (Gastspieler), Jauch (Gastspieler), Beckenbauer (Gastspieler und Altinternationaler), Mubarak (Unbekannter Fremder), Mooshammer (Ex), Sedlmayer (Ex). Trainer: Biolek.
Mannschaftsaufstellung von Hertha: Nicht der Rede wert.
Torschützen: 1:0 Westerwelle (5. Minute), 2.0 von Beust 34. Minute), 3.0 Kerkeling (56. Minute), 4.0 Wowereit (89. Minute).
Schiedsrichter: Bushido (Berlin).
Zuschauer: 50 000.
Mannschaftsaufstellung von Hertha: Nicht der Rede wert.
Torschützen: 1:0 Westerwelle (5. Minute), 2.0 von Beust 34. Minute), 3.0 Kerkeling (56. Minute), 4.0 Wowereit (89. Minute).
Schiedsrichter: Bushido (Berlin).
Zuschauer: 50 000.
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