Samstag, 24. Mai 2014

Der Chefredakteur spricht: (1)

Von Siegfried Richter

Man will uns fertig machen!

SR
Nun ist unsere Zeitung gut zwei Monate alt und reif für ein erstes Fazit. Längst ist sie zu einer unverzichtbaren Lektüre für all jene geworden, die auch nur ansatzweise etwas auf sich halten. Die Resonanz in den Medien wie bei den Lesern ist differenziert, reicht von freundlich und begeistert bis zu kritisch und offen feindselig. Damit muss ein Blatt unserer Prägung und unseres Anspruches leben. Wie heißt es so schön: Wo gepopelt wird, da fallen Schwäne. Oder so. Für die wohlmeinenden Stimmen gebührt uns Respekt, für die negativen Reaktionen behalten wir uns rechtliche Schritte vor.
 
Die nicht selten wahrzunehmende Mischung aus Ignoranz, Arroganz und Konkordanz des politischen Gegners trifft uns wie ein Pfeil, der weit übers Ziel hinausschießt. Entschädigung ist uns die würdevolle Aufnahme in Teilen der Weltpresse. So etwa ein Artikel in der New York Times, der unseres Gleichen sucht. Ansonsten werden wir auch mitunter von den Richtigen falsch verstanden oder von den Falschen richtig verstanden. Oder umgekehrt. Ach, das Leben kann so einfach kompliziert sein.
 
Unerhört ist dabei die Rüge, die wir uns zuletzt vom deutschen Presserat einhandelten. In ihr heißt es, wir benutzten die Mittel der Satire, um die nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes nicht zulässigen Zweifel an der "linken politischen Korrektheit" unters Volk zu streuen. Dies aber ist ja gerade Teil eines Urteils, das wir uns nicht ausgesucht haben, aber zu respektieren gedenken. Satire als letzte Ausfahrt Brooklyn. Wir rufen daher dem Presserat und seinen politischen Unterstützern in Medien, Gesellschaft und Politik zu: Ihr wollt uns fertig machen. Aber wir lassen uns nicht fertig machen, weil wir schon fertig sind!
 
                       In diesem Sinne und darüber hinaus, Ihr Siegfried Richter     
 
    

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